Wer so "teure Fracht" zu transportieren hat, muss besonderen Wert auf Sicherheit legen. Ist das Flugzeug des US-Präsidenten das sicherste Transportmittel der Welt? Was genau ist die Air Force One, woher stammt ihr Name? Wir haben die wichtigsten Fakten zusammengefasst:
Hingegen des allgemeinen Sprachgebrauchs ist „Air Force One“ nicht der Name, sondern das Rufzeichen eines aufwendig umgebauten Flugzeuges der U.S. Air Force, welches den Präsidenten der USA, seine Familie und seinen Mitarbeiterstab transportiert. Wichtige Grundvoraussetzung für diese Funkkennung ist, dass der US-Präsident an Board ist. Allerdings kann wiederum auch nur ein Transportmittel (Hubschrauber oder ein Flugzeug), das der Air Force gehört zur Air Force One, werden. Betritt der Präsident einen Hubschrauber der Marine Corps, wird dieser zur Marine One, ist es ein Flugzeug der U.S. Navy so erhält dieses das Rufzeichen Navy One. Sobald es sich um ein ziviles Transportmittel handelt, erhält dieses das Rufzeichen Executive One.
Das Rufzeichen Air Force One wird seit einem Zwischenfall im Jahre 1953 verwendet, bei dem sich ein Zivilflugzeug der Eastern Air Lines (EAL 8610), mit identischer Ziffernfolge im Rufzeichen, im selbigen Luftraum befand wie jenes Flugzeug (Air Force 8610), das den US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower transportierte.
Die beiden Jumbo-Jet Maschinen (Typ VC-25A) die dem Präsidenten als Transportmittel dienen, sind vom Typ Boeing 747-200B und wurden erstmalig von George W. Bush genutzt. Die beiden identischen Flugzeuge sind mit allem ausgestattet, um im Notfall als „fliegendes weißes Haus“ zu dienen. Sie sind in der Luft betankbar und haben sogar eine Suite die als OP-Raum genutzt werden kann.
Des Weiteren bietet das dreistöckige Flugzeug unter anderem Platz für einen Konferenzraum, diverse Aufenthaltsmöglichkeiten für Geheimdienstmitarbeiter, Boardpersonal und Gäste. Insgesamt haben 76 Passagiere in dem Flugzeug Platz, die von ihren Sitzen aus alle Annehmlichkeiten wie Telefon, Fernsehen und Internet nutzen können. Dem Präsidenten stehen ein Schlafzimmer, ein Ankleidezimmer, ein Badezimmer, ein Fitnessraum und ein Büroraum zur Verfügung. Der amerikanische Präsident hat in der Air Force One die Nase vorn, denn seine Suite befindet sich in der „Nasenspitze“ des Flugzeugs.
Das Flugzeug ist circa 70 Meter lang, hat eine Flügelspanne von 59 Metern und ist etwa 19 Meter hoch. Es ist mit ungefähr 386 km Kabel ausgestattet, doppelt so viel wie eine normale 747. Unbetankt wiegt das Flugzeug 238, 800 kg. Die Treibstofftanks haben ein Gesamtfassungsvermögen von insgesamt 53.611 US-Gallonen (umgerechnet 202.650 Liter).
Alle Flüge der Air Force One werden seit den 60er-Jahren von der Presidential Airlift Group des Air Mobility Command durchgeführt, die auf der Andrews Air Force Base in Maryland stationiert ist.
Zum Schutz des Präsidenten verfügt das Flugzeug über diverse militärische Sicherheitssysteme, die natürlich streng geheim sind. Jedoch wurde die Bestückung mit fünf AN/ALQ-204 Matador Infrared Countermeasures (IRCM) bewiesen. Dabei handelt es sich um ein System, das pulsierende Infrarotstrahlen zur Bekämpfung von infrarotgesteuerten (hitzesuchenden) Boden- & Luftraketen (Flugabwehrraketen) oder Luft-Luft-Raketen (Raketen die in der Luft abgefeuert werden) einsetzt.
Geht der Präsident auf Reisen, so wird sein Flugzeug wird von einer Flotte von Tankflugzeugen und Frachtern begleitet, damit die notwendigen Materialien, Fahrzeuge sowie Mitarbeiter transportieren werden können. Die Air Force One wird gewöhnlich nicht von Kampfflugzeugen begleitet, jedoch ist dies schon vorgekommen, zum Beispiel zum Zeitpunkt des Terroranschlags 9/11 am 11. September 2001.