Wie bereits im letzten Beitrag erwähnt ist das amerikanische System der Hochschulen ein wenig anders als in Deutschland. Während sich die Studenten in Deutschland meist zwischen einer Fachhochschule und einer Universität entscheiden, hat jeder Student der in den USA studieren möchte die Auswahl zwischen gleich vier unterschiedlichen Hochschulformen.
Neben den allseits bekannten Colleges und Universitäten, gibt es hier darüber hinaus auch die Community Colleges und die Technical and Vocational Colleges. Diese Colleges kann man oft auch unter dem Namen Technical Institutes of … finden. Darüber hinaus gibt es in den USA auch weitaus mehr privat geführte Universitäten und Colleges als man es aus Deutschland gewohnt ist. Während in Deutschland die Mehrzahl der Hochschulen in öffentlicher Hand stehen, gibt es in den USA davon gerade einmal 1700 Schulen. Weitaus höher ist mit 2400 Schulen da die Zahl, welche in privater Hand liegen.
An jeder der amerikanischen Hochschulen ist es möglich einen Abschluss zu erwerben. Dieser kann jedoch ja nach Hochschulform sehr unterschiedlich ausfallen. Da sind zunächst einmal die Universitäten, die sich überall in den gesamten USA verteilen. Hier können die Studenten innerhalb von wenigen Jahren einen Bachelor oder Master Studienabschluss erlangen.
Welches Studienfach sie dabei studieren wollen, bleibt den eigenen Fähigkeiten überlassen. Das Angebot ist vielfältig. Man sollte jedoch beachten, dass die Studiengänge Zahnmedizin, Medizin, Krankenpflege, Tiermedizin und Jura einen etwas andere Rahmen haben und deshalb unter dem Begriff Professional Studies laufen. Wer aus Deutschland kommt und eines dieser Fächer in den USA studieren möchte, der sollte vorab ein Praktikum absolvieren, denn ansonsten ist es so gut wie unmöglich überhaupt an einer Uni angekommen zu werden.
Danach folgen die Colleges und Institutes, bei denen die meisten in bestimmte Fachbereiche untergliedert sind. Wer sich so z. B. für ein Technical College oder ein Institute entscheidet, um dort zu studieren, sollte wissen, dass dort hauptsächlich Studienfächer für Technik, Wissenschaft und Forschung mit einem Bachelor oder Materstudienabschluss angeboten werden.
Die anderen Colleges haben einen ähnlichen Studienrahmen wie die Universitäten. Jedoch kann man hier nur Bachelorstudiengänge belegen. Wer aus dem Ausland, beispielsweise aus Deutschland kommt, sollte darüber hinaus auch kein Community College wählen. Hier kann man zwar den niedrigsten Grad erlangen, den es für Akademiker gibt, jedoch wird dieser in Deutschland nicht anerkannt.
Auch die Studiendauer unterscheidet sich in einigen Punkten von der, die man an deutschen Hochschulen gewohnt ist. Zunächst einmal sollte man wissen, dass egal welches Fach man studiert, die Regelstudienzeit immer vier Jahre lang geht. Davon werden die ersten beiden Jahre als Undergraduate-studies bezeichnet und die letzten beiden Jahre als Graduate studies.
Während der Zeit im Undergraduate Studium brauchen sich die Studenten noch nicht für Haupt- und Nebenfächer entscheiden. Diese Lehrjahre erinnern eher ein wenig an die Zeit der oberen Schulklassen eines Gymnasiums. Im Wesentlichen besteht der Unterricht hier aus Pflichtfächern wie Naturwissenschaften, Geschichte, Sport die bis hin zur Amerikanischen Literatur reichen können. Darüber hinaus gibt es auch Grundkurse in verschiedenen Fächern und Unterricht in den ausgewählten Fachbereichen wie etwa Psychologie und dergleichen. Tests und Klausuren gehören in diesem Abschnitt ebenfalls dazu.
Hat man alle Pflichtkurse mit dem Grundlagenwissen des künftigen Studienschwerpunktes bestanden, kann man nach zwei Jahren sich auf einen Schwerpunkt konzentrieren und die Hauptfächer wählen. Das Graduate Studium dient dazu die bereits gelernten Grundlagen noch weiter zu vertiefen um dann nach weiteren zwei Jahren einen Bachelorabschluss zu machen. Wer an einer Uni oder einem College Medizin oder Jura studiert, der hat am Ender der vier Jahre dann den Professional Degree Abschluss in den Händen, der auch zur Promotion berechtigt, die wiederum bis zu sechs weitere Jahre dauern kann.
Aber ganz egal für welchen Studiengang und für welche Studienform man sich am Ende entscheidet, sollte man bei einem Studium in den USA bedenken, dass man sich bereits beim Undergraduated Studium klar darüber werden muss, ob der Abschluss in Richtung Wissenschaft oder in Richtung Beruf und Wirtschaft gehen soll. Man sollte also gut überlegen, bevor man sich für ein Studium entscheidet, wohin die berufliche Reise genau gehen soll.