Für viele Amerikaner zählt nach einer harten Arbeitswoche vor allem eins. Entspannen und Spass mit der Familie haben. Während einige sich beim Sport verausgaben oder Konzerte und andere Veranstaltungen besuchen, gibt es auch viele, die am Wochenende gerne Wandern oder Campen gehen. Darüber hinaus gibt es auch viele Familien, die ihren Sonntagsausflug gern in der freien Natur verbringen. Und was wäre da besser für geeignet, als ein Ausflug in einen der vielen Nationalparks, die das Land zu bieten hat.
In der neuen Rubrik „Nationalparks“ möchte ich einmal in die Welt der Natur abtauchen und viele herrliche Nationalparks vorstellen. Vorab erstmal ein kleiner Ausflug in die Geschichte der Nationalparks.
Jeder Nationalpark in den USA steht unter der Verwaltung vom National Park Service, einer Behörde, welche ihren Sitz im Hause des US-Innenministeriums hat. Derzeit werden von dort aus rund 58 offizielle Nationalparks mit einer Gesamtgröße von etwa 210.000 km² verwaltet. Jeder Nationalpark hat eine ganze Reihe kultureller, geologischer und biologischer Güter zu bieten, welche unter besonderem Schutz stehen.
Ein sehr großer Unterschied zwischen den Nationalparks besteht vor allem beim charakterlichen Aussehen. Während die eher abgelegenen Nationalparks wie etwa in Alaska oder South Carolina eher einen starken Wildanteil haben, sind die Parks in der Nähe größerer Städte wie etwa in Kalifornien vor allem durch heimische Tiere und viele Touristen bevölkert.
Bereits um 1812 gab es erste Überlegungen, die zum Teil noch sehr unberührte Natur der USA durch Schutzgebiete sicher zu machen. Insbesondere der Maler George Catlin schlug hier folgendes vor: "Die großen Ebenen durch bestimmte weitreichende Maßnahmen des Staates als einen grandiosen Park zu erhalten". Jedoch sollten diese Parks nicht für die Öffentlichkeit zugänglich werden, sondern als ungestörte Wohngebiete für die dort lebenden Ureinwohner genutzt werden.
Erst durch Ralph Waldo Emerson und Henry David Thoreau wurde der Gedanke solche Parks als Schutz für die Umwelt zu errichten neu entfacht. Sie wollten die Natur in erster Linie dazu nutzen, spirituelle Energie inmitten der Schutzgebiete zu erfahren. 1871 setzte sich dann schließlich der in der Nähe von Yosemite lebende John Muir ebenfalls für die Schaffung eines ersten Parks ein und vertreibt erfolgreich Holzfäller und Schafzüchter, die das Gebiet für ihre Tiere nutzen. Auch wenn es kurze Zeit später rund um Yosemite mit dem Yosemite Valley das erste kleine Schutzgebiet entstand, dauerte es noch Jahr bis schließlich mit dem bis heute bekanntesten Yellowstone Nationalpark der erste Nationalpark der USA entstand.
1892 erfolgte dann schließlich durch die Gründung der Naturschutzorganisation Sierra Club ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Nationalparks, dem sich auch die Stadt Washington nicht entziehen konnte. Dies hatte zur Folge dass die Stadt einige Zeit später schließlich mit den Sequoia-, General-Grant- und Yosemite-Nationalpark weitere Gebiete zu Nationalparks erklärte. Im Jahr 1899 entstand dann mit dem Mount Rainier National Park das nächste Schutzgebiet. .
Einige Jahre später war auch Präsident Theodore Roosevelt der Natur sehr zugetan. Dieser erweiterte das Gebiet der Staatsforsten um 53 Millionen Hektar, richtete ein Netz von Wildschutzgebieten ein und wies 18 neue Nationalparks aus. Als letztes zog der Osten von Mississippi in die Geschichte der Nationalparks ein. Hier kauften im Jahre 1916 namhafte Personen wie John D. Rockefeller, Charles William Eliot und andere 2400 Hektar der Insel Mount Desert Island vor der Küste von Maine und errichteten dort den Acadia National Park. In den 1920ern kamen dann nach einer Spende von Rockefeller noch die Parks Great-Smoky-Mountains-Nationalpark und Shenandoah-Nationalpark in den Appalachen hinzu.