An jedem dritten Montag im Januar gedenkt Amerika Martin Luther King Jr., dessen unvergessene Rede „I Have a Dream“ die US-Geschichte veränderte. Wir erklären die wichtigsten Fakten zum Leben des afroamerikanischen Bürgerrechtlers und die Hintergründe des Martin Luther King Jr. Day.
Martin Luther King Jr. wurde im Jahr 1929 als Sohn eines baptistischen Predigers in Atlanta, Georgia geboren. Da sein Vater, Martin Luther King Sr., selbst ein Verfechter der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung (Civil Rights Movement) war, setzte sich King Jr. schon sehr früh mit dem Thema der Ungleichheit zwischen der weißen und afroamerikanischen Bevölkerung auseinander.
Martin Luther King Jr.’s Werdegang als Bürgerrechtler begann 1955 nach dem Vorfall um Rosa Parks in Montgomery, Alabama, wo er zu dieser Zeit als Pfarrer tätig war. Im Amerika der 1950er Jahre wurden Afroamerikaner in fast allen Lebensbereichen (Schule, Kirche, öffentliche Gebäude und Verkehrsmittel) von der weißen Bevölkerung getrennt – vor allem in den Südstaaten. Die Afroamerikanerin Rosa Parks weigerte sich, ihren Sitzplatz in einem öffentlichen Bus für einen Weißen frei zu machen, obwohl sie nach den damals geltenden Rassentrennungsgesetzen (Jim-Crow-Gesetze) dazu verpflichtet gewesen wäre. Die Verurteilung von Parks zu einer Geldstrafe führte zu einer Solidarisierungsbewegung innerhalb der afroamerikanischen Gemeinschaft und zahlreichen Protesten.
In den folgenden Jahren setzte sich Martin Luther King Jr. unermüdlich für Gleichberechtigung ein. Dabei erhielt er vor allem durch seine mitreißenden Reden große Aufmerksamkeit. Außerdem unternahm er als Form der politischen Demonstration den Marsch auf Washington (1963), den Selma-nach-Montgomery-Marsch (1965) und den Marsch nach Jackson (1966).
Kings Engagement sollte sich auszahlen: 1964 unterzeichnete Präsident Lyndon B. Johnson den Civil Rights Act, der die Rassentrennung in den USA aufhob. Im selben Jahr wurde Martin Luther King Jr. in Oslo mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Am 4. April 1968 wurde Martin Luther King Jr. zum Opfer eines Attentats: Der mehrfach vorbestrafte Rassist James Earl Ray erschoss ihn auf dem Balkon des Lorraine Motels in Memphis, Tennessee. Bis heute ranken sich jedoch zahlreiche Verschwörungstheorien um den Tod des berühmten Bürgerrechtlers.
Am 28. August 1963 hielt Martin Luther King Jr. im Rahmen des Marsches auf Washington seine weltberühmte Rede „I Have a Dream". Die bewegenden Worte, die die amerikanische Geschichte für immer verändern sollten, wurden von 250.000 begeisterten Menschen am Lincoln Memorial in Washington, D.C., live verfolgt.
Schon kurz nach der Ermordung von Martin Luther King Jr. machte sich der afroamerikanische Kongressabgeordnete John Conyers zum ersten Mal für einen Feiertag zu Ehren des Bürgerrechtlers stark. Die Bemühungen wurden jedoch erst viel später belohnt: 1983 unterschrieb Präsident Ronald Reagan das Gesetz zur Einführung des neuen Bundesfeiertages.
Seit 1986 – also fast 20 Jahre nach Kings Tod – gedenkt Amerika dem Bürgerrechtler im Rahmen des Martin Luther King Jr. Day am dritten Montag im Januar. Der Feiertag findet somit immer am oder um den Geburtstag von Martin Luther King Jr. am 15. Januar statt.
Da der Martin Luther King Jr. Day im Vergleich zu anderen US-Feiertagen noch relativ jung ist, gibt es noch nicht so viele Bräuche. Abgesehen von kleineren Festen wird der Feiertag hauptsächlich im Stillen begangen und vor allem in den afroamerikanischen Gemeinschaften ist er ein Anlass für Gottesdienste und Gesang.
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