Route 66 - und die Augen beginnen zu leuchten, das Kino im Kopf fängt an zu spulen. Ob jung oder alt, arm oder reich, Hippie oder Anzugträger - keine andere Straße auf der Welt weckt so viele Emotionen.
Route 66 - das ist der Duft nach Abenteuer, ein Leben ohne Konventionen wie bei den starken Männern in der Zigarettenwerbung. Das ist der Wind, der einem um die Nase weht, wenn man im offenen Chevy oder auf der Harley Davidson über die Straße braust. Das sind Weite bis zum Horizont und traumhafte Sonnenuntergänge mitten im Nirgendwo.
Allen Träumen von Freiheit zum Trotz wurde die „Mütter aller Straßen“ 1985 von der offiziellen Liste der Highways gestrichen. Seitdem ist sie in keinem amerikanischen Atlas zu finden. In die Jahre gekommen, mit Schlaglöchern statt Runzeln, wurde sie durch eine neue, teilweise parallel laufende Straße ersetzt. Danach verfiel die ehemalige „Hauptstraße Amerikas“ zusehens: Gras fing an zu wachsen, wo sonst Prachtkarossen fuhren, Staub deckte Motels und Krämerläden zu.
Das Überleben des Mythos Route 66, ist einem Friseur zu verdanken. Angel Delgadillo aus Seligman, einem Kaff in der Wüste Arizonas, gründete den ersten Route 66-Fanclub. Seitdem ist viel passiert: Es gründeten sich einige Vereine zum Schutz der Route 66 und der Staat erklärte die „Historic Route 66“ zum nationalen Kulturerbe.
Wer den berühmten Route 66-Kick sucht, sollte sich Zeit nehmen. Zeit für die Straße, die Landschaft und ihre Menschen, die hier eine Einheit bilden. Wo die Originalstraße, die sich an Flüssen, Dickichten, Kreuzungen verliert, nicht zu finden ist, helfen die letzten standhaften und unglaublichen Originale gerne weiter.
Sie kennen nicht nur die schönsten Storys, die sich um die Straße ranken, sie führen auch zum Route 66-Museum in Clinton, Oklahoma, zur Cadillac Ranch, einer Kunstinstallation im texanischen Amarillo, wo ein Millionär zehn Autos in den harten Boden rammen ließ. Sie zeigen das Wigwam Hotel in Halbrook, Arizona, das „El Rancho“-Hotel in Gallup, New Mexico, wo früher Hollywood-Schinken gedreht wurden, und das Bagdad Cafe in der Mojave Wüste, bekannt durch „Out of Rosenheim“, den Kultfilm mit Marianne Sägebrecht.
Tief im Westen, in Texas, New Mexiko und Arizona, liegt der landschaftlich interessanteste Teil der Route 66. Die Berge der Rocky Mountains teilweise bis 4.000 m hoch, Pueblo-Dörfer mit der typischen Adobe-Architektur, in denen teilweise auch Indianerschmuck zu kaufen ist, Flusstäler und Canyons wie am Rio Grande oder Colorado und immer wieder Wüste.
Von Gallup (NM) bis Holbrook (AZ) geht die Strecke durch die Painted Desert, die farbige Wüste, mit ihren Versteinerungen, von Seligman (AZ) bis Needles in Kalifornien werden die goldhaltigen Black Mountains durchquert. Dort, im Goldbergwerk in Oatman, kann in einem alten Schacht auch geheiratet werden. Aber: Auch ohne Hochzeit lebt der Mythos weiter und die Augen leuchten auf, wenn von der Route 66 die Rede ist …
Dadurch dass die Route 66 einmal durch das ganze Land führte, sieht man heutzutage auf der Strecke nicht nur die Natur und atemberaubende Gegenden, sondern auch bereits ausgestorbene Läden aus den 20er und 30er Jahren. So findet man alte Tankstellen, Drive-In-Restaurants, Motels und ähnliches. Wer sich also einmal in das alte Amerika zurück versetzt fühlen möchte, sollte die Gegenden mit den alten Gemäuern anfahren und sich fühlen wie im 20. Jahrhundert. Hierbei ist zu beachten, dass die Route 66 heutzutage leider offiziell "Geschichte" ist.
Sie wurde in den 80er Jahren komplett durch mehrere Highways ersetzt und ist durch die veraltete Asphaltierung nicht mehr komplett befahrbar. Dennoch läuft die Route 66 (auch wenn es diese nicht mehr offiziell gibt) zum Teil noch parallel zu den Highways.
Neben den mittlerweile historischen Gebäuden, wie die alten Tankstellen und den Motels findet man heutzutage auf der berühmten Strecke moderne Figuren, Brücken, Sehenswürdigkeiten und viele weitere Attraktionen. Da die Liste der zu erlebenden Dinge auf der Route 66 unendlich zu sein scheint, haben wir ein paar „Route 66“ Highlights zusammengestellt:
Neben all diesen schönen und spannenden Attraktionen und Sehenswürdigkeiten findet man alte Tankstellen in den Orten Mount Olive (Illinois), Galena (Kansas) und in Shamrock (Texas) die sich mittlerweile in ihrer altertümlichen Schönheit zeigen. Noch dazu finden sich im Bundesstaat New Mexico eine ebenso verlassene und antiquierte Trading Post, welche damals „Whiting Brothers“ hieß. Das rot-gelbe Schild leuchtet noch bis heute in all seinen schönen Farben.
Wer die Route 66 mal „befahren“ will ohne dabei ein großes Road Trip Abenteuer einzugehen (für die gemütlichen unter uns), der kann den Weg dieser wundervollen Straße im 3 Minuten Route 66-Zeitraffer „durchfahren“: