Der US-Bundesstaat Alaska ist bekannt für traumhafte Winterlandschaften, Schlittenhunde, atemberaubende Gebirge und eisblaue Seen. Von Besuchern wird der kühle Staat an der Grenze zu Kanada jedoch oft falsch eingeschätzt.
Viele Touristen sind zunächst erstaunt, wenn sie das erste Mal einen Fuß nach Alaska setzen. Was die Menschen am Rande der Zivilisation erwarten, sind unerträgliche Kälte, endlose Schneestürme und eine Bevölkerung aus wortkargen Sonderlingen. Dabei gibt es ziemlich viel Sonne und die Einwohner Alaskas („Alaskaner”) sind gesprächig und freundlich. Zumindest eines der vielen Alaska-Klischees stimmt aber: Du bist hier verdammt weit draußen und kommst nur schwer von A nach B — und das gilt sogar für größere Städte.
Hauptstadt: | Juneau |
Fläche: | 1.717.854 km² |
Einwohner: | ca. 730.000 |
Lage: | Nordwestlich der USA an der Grenze zu Kanada |
Spitzname: | The Last Frontier |
Staatstier: | Elch, Moorschneehuhn |
Zeitzone: | UTC-9 (AKST) |
Alaska ist der bei weitem größte Staat der USA und liegt zwischen dem Pazifik und dem Arktischen Meer weit oberhalb der restlichen US-Landmasse. Wer von den nördlichen US-Staaten Washington oder Montana nach Alaska fahren will, der muss zunächst Kanada durchqueren.
Zu den 15 % Ureinwohnern („Native Alaskans”), die vor allem den Norden und Westen bevölkern, zählen indigene Stämme, die in Alaska neben dem Namen „Aleuten", „Inupiat”, „Sugpiaq” sowie „Yupik” an manchen Orten sogar noch die alte Bezeichnung „Eskimo” und „Indianer” bevorzugen.
Ungefähr 15 % der Bewohner Alaskas sind deutscher Abstammung, dicht gefolgt von den Iren (11 %) und Engländern (8 %). Auch der Anteil der Asiaten (vornehmlich Philippinos) ist in Alaska vergleichsweise hoch.
Obwohl die Amtssprache Englisch ist, sprechen über 15 % der Alaskaner eine andere Sprache — vor allem indigene Sprachen sind hier dominant.
Was im dünn besiedelten Alaska als Großstadt gilt, wäre in Staaten wie New York oder Kalifornien eher als Dorf zu bezeichnen. Zu den größten Städten in Alaska gehören:
Stadt | Einwohner |
---|---|
Anchorage | 290.000 |
Juneau | 32.000 |
Fairbanks | 31.000 |
College | 13.000 |
Sitka | 8.500 |
Ketchikan | 8.000 |
Die Hauptstadt Juneau hat keinen Straßenzugang zum Rest des Staates und ist damit die einzige Hauptstadt der Vereinigten Staaten, die nur per Boot oder Flugzeug erreichbar ist.
Überraschung: Alaska besteht nicht nur aus Eis und Schnee, sondern hat warme, trockene Sommer mit über 20 °C! Dafür kann es im Winter aber richtig kalt werden. Im Süden und Osten ist es oft nass und stürmisch. Je mehr du dich aber ins Landesinnere bewegst, desto trockener wird es:
Alaska-Region | Wetter | max. Temp | min. Temp |
---|---|---|---|
Südosten | viel Regen | 15 °C | -10 °C |
Süden | viel Regen und Sturm | 20 °C | -17 °C |
Südwesten | viel Regen und Sturm | 13 °C | -10 °C |
Zentralalaska | trocken | 30 °C | -50 °C |
Norden | trocken | 5 °C | -30 °C |
Wenn du in Alaska die Natur genießen willst, dann hast du die Wahl zwischen kolossalen Gebirgen, schroffen Küstenregionen mit Eisbären und Walen oder den undurchdringlichen Wäldern der Taiga, in denen du Bären und Elchen begegnest. In vielen kalten Nächten kannst du die zauberhafte Aurora Borealis — das Nordlicht — am Himmel tanzen sehen.
Für „normale” Alaska-Touristen empfiehlt sich eine Reise von Ende Juni bis Ende August. Die Hochsaison ist komfortabel und sonnig, aber teuer. Deshalb weichen viele Besucher in die Zeit zwischen Mai und Juni oder in den September aus.
Du wirst außerhalb der Hochsaison aber (besonders im September) mit viel Schnee, wenig Tageslicht und in den Schlechtwetterzonen auch häufig mit geschlossenen Nationalparks rechnen müssen.
Viele Sonnenstunden und angenehme Temperaturen machen Alaska im Sommer zu einem tollen Ort für lange Roadtrips, Bootsfahrten und Wanderungen durch die Natur. Nur jetzt sind die Straßen wirklich befahrbar und du kannst „The Last Frontier“ mit seinen atemberaubenden Nationalparks in vollen Zügen genießen.
Nach einem kurzen aber schönen „Indian Summer” wird es in Alaska im Winter so richtig kalt. Für eine schöne Tour durch den Bundesstaat liegt nun an vielen Orten zu viel Schnee. Dafür ist der Winter in Alaska aber die Zeit der Polarlichter, Hundeschlitten und Schneemobile.
Flüge nach Alaska sind nicht gerade günstig, und du musst mit zwei und mehr Stopps auf deinem Weg rechnen. Deshalb kann es passieren, dass du auf deiner Reise zwischen 20 und 40 Stunden unterwegs bist.
Ein Tipp von uns: Gönne dir ein paar schöne Tage in Washington (es lohnt sich!) und fliege von Seattle aus ganz in Ruhe nach Alaska weiter.
Zu den wichtigsten Flughäfen in Alaska gehören:
Du kommst ohne Green Card nach Alaska und bist auch kein US-Bürger? Dann brauchst du für deine Reise eine ESTA-Reisegenehmigung oder ein US Visum.
Mit einem ESTA kannst du dich 90 Tage visumfrei in den USA aufhalten. Jetzt online beantragen!
Deine Transfermöglichkeiten nach der Landung in Alaska sind erstaunlich vielfältig. In Fairbanks und Juneau gibt es sogar ein künstliches Gewässer für Start und Landung von Lufttaxis (Wasserflugzeugen).
Alaska ist groß und dünn besiedelt. Deshalb möchtest du mit einem teuren Taxi sicherlich höchstens vom Flughafen zur nächstgelegenen Railroad-Station fahren. Weite Strecken in abgelegene Gebiete kannst du auch mit dem Wasserflugzeug zurücklegen. Aber Vorsicht: Die Preise sind gepfeffert und beginnen bei ca. 100 $!
Anchorage und Juneau haben einen bequemen Airport-Shuttle-Service. Du kannst dich zwischen einem Shared Ride mit mehreren Personen oder einem privaten Charter entscheiden.
Mit den Zügen der Alaska Railroad kommst du innerhalb von Alaska zumindest ein Stück voran. Auf unterschiedlichen Strecken werden unter anderem die Bahnhöfe in Anchorage, Fairbanks und Denali angefahren.
Wegen der Größe und Weite in Alaska entscheiden sich die meisten Besucher jedoch für einen Mietwagen. Wir raten dir zu einer guten Versicherung ohne Selbstbeteiligung, denn die Straßenverhältnisse sind oft unberechenbar. Kümmere dich vorsichtshalber auch um einen internationalen Führerschein.
Die preiswerten Taxi-Alternativen von Uber und Lyft kannst du auch in Alaska nutzen. in Anchorage, Fairbanks, Juneau, Homer, Kodiak und Sitka kommst du so schnell vom Fleck.
Wer nach Alaska kommt, der will mit der überwältigenden Natur verschmelzen. Dies geht am besten beim Besuch der vielen Nationalparks mit ihren Gletschern, Bergen, Gewässern und Wildtieren. Hier sind die schönsten Naturwunder in Alaska:
Der höchste Berg in Alaska heißt Denali und beansprucht einen eigenen Nationalpark für sich. Die Aussicht ist schier atemberaubend und du triffst hier Elche, Adler, Grizzlybären und viele andere Wildtiere. Genieße deine Tour durch den Denali-Park am besten mit einem der Hop-on-hop-off-Busse und lasse dir von einem der humorvollen Fahrer die Umgebung erklären. Nimm dir für den ca. 12-stündigen Ausflug unbedingt genug Verpflegung mit!
Der Katmai-Nationalpark ist voller wunderschöner Wasserfälle und Berglandschaften. Hier laufen außerdem so viele Bären herum, dass du es kaum glauben wirst. Gehe auf eine Expedition mit Camping oder übernachte in einer der schönen Lodges und erlebe Grizzlys, Otter, Adler und Seehunde direkt vor deiner Haustür. Für diesen zauberhaften Ort solltest du dir drei Tage Zeit nehmen.
Im Kenai Fjords Nationalpark findest du neben Gletschern, Eisfeldern, wunderschönen Inseln mit schwarzen Stränden und jeder Menge Wildwasser auch viele Wildtiere.
Mache eine Whalewatching-Bootsfahrt, eine Wildlife-Tour mit Bären oder eine Eiswanderung am Exit-Glacier.
Immer wieder wird hier plötzlich eine Eiswand vor dir in den Himmel ragen. Kaum zu glauben, wie schön gefrorenes Wasser sein kann.
So einen schönen Ort wie den Glacier Bay Nationalpark hast du noch nicht gesehen. Hier reicht schon der Blick aus dem Fenster deiner Lodge, um vor Rührung in Tränen auszubrechen.
Wenn die tiefstehende Sonne auf die Berge, das eisige Meer, die hellblau strahlenden Gletscher und den Regenwald trifft, bist du am Ziel deiner Alaska-Reise angekommen. Miete dir ein Kajak und genieße die Stille.
Ein menschenleeres Labyrinth aus Tälern, Gletschern, unerforschten Bergen, Flüssen, Wäldern und Tundra lädt dich im Gates of the Arctic Nationalpark zu einsamen Wanderungen mit Karibus, Moschusochsen, Bären und Wölfen ein.
Am schönsten ist die Erkundung dieser unberührten Wildnis mit einem Boot oder Floß auf dem Wasser. Zunächst musst du es aber hierher schaffen. Es gibt keinen direkten Straßenzugang. Die meisten Touristen landen deshalb auf geplanten Tagestouren mit dem Kleinflugzeug im Gates of the Arctic Nationalpark.
Die folgenden Orte in Alaska sind ein Must-See und sollten unbedingt mit auf deine Reiseliste:
Viele Städte in Alaska sind eingerahmt von dichten Wäldern, Bergen und Wasser und dadurch schwer zugänglich oder ohne Flugzeug überhaupt nicht erreichbar. Der Aufwand lohnt sich jedoch — besonders bei den folgenden arktischen Städtchen:
Wenn du die Wildnis hinter dir gelassen hast und nach Anchorage kommst, vergisst du schnell den Polarkreis und tauchst in das ganz normale Stadtleben ein. Nur die Berge am Horizont und so manche eigenartige Wolkenformation erinnern dich daran, dass du gerade an einem der verrücktesten Plätze der USA bist.
Diese Orte solltest du in Anchorage sehen:
Das langgestreckte Fairbanks in der Mitte Alaskas liegt am breiten Tanana River in der Nähe der Chena River State Recreation Area. Das Besondere an Fairbanks ist, dass du hier an über 240 Tagen im Jahr das Nordlicht am Himmel tanzen siehst.
Diese Orte solltest du in Fairbanks sehen:
Das Verrückte an der alaskanischen Hauptstadt Juneau ist, dass sie mitten in einem Gebiet aus Gletschern in der spektakulär-schönen Inside Passage liegt und nur mit dem Flugzeug erreichbar ist. Direktflüge gehen von Seattle oder Anchorage. Auch kleine Charterflüge und regionale Fluggesellschaften landen täglich in der kleinen Stadt.
Diese Orte solltest du in Juneau sehen:
Sitka war vor Juneau die Hauptstadt Alaskas und ist sogar noch abgelegener als der jetzige Verwaltungssitz: Die Stadt liegt mitten auf der Insel Baranof im Golf von Alaska. Wenn du es tatsächlich per Flugzeug oder Fähre auf die Insel geschafft hast, wirst du mit sehr viel Schönheit belohnt.
Diese Orte solltest du in Sitka sehen:
Alaskas Straßen sind zwar fast überall asphaltiert, aber viele Strecken sind dennoch wild und unberechenbar. Ständig hast du es mit Wildtieren oder viel zu viel Schnee zu tun. Ein Roadtrip macht deshalb eigentlich nur von Juni bis Mitte September so richtig Sinn. Dann ist eine Fahrt durch den „Last Frontier” aber wunderschön.
Auch die beliebtesten Stopps auf deiner Autoreise durch Alaska sprechen eher für einen Roadtrip in der Hochsaison. Sobald das Wetter schlechter ist, haben viele Nationalparks nämlich geschlossen und du bekommst weder eine Lodge noch eine Tour.
Achtung: Das Befahren unbefestigter Straßen ist in Alaska an vielen Stellen verboten. Du bekommst zwar keinen Ärger mit dem Gesetz, wenn du in unwegsames Gelände fährst, aber du bist dann selbst für die Risiken verantwortlich. Glaube uns: Du möchtest nicht allein in der endlosen Wildnis Alaskas mit dem Auto liegen bleiben.
Du wirst in zehn Jahren noch Gänsehaut bekommen, wenn du dir die Bilder deines Alaska-Urlaubs anschaust. Diese Schönheit musst du unbedingt auch deinen Freunden zeigen! Hier sind unsere Top 5 Instagram-Hotspots in Alaska:
Bedingt durch seine Lage am Arktischen Meer hat der US-Bundesstaat Alaska natürlich viel Fisch und Meeresfrüchte auf der Speisekarte. Hinzu kommen deftige und typisch amerikanische Frühstücksgewohnheiten sowie das in den USA übliche Fast Food.
Diese typisch alaskanischen Leckereien könntest du einmal probieren — wenn du dich traust:
Dass Eskimo-Eiscreme aus Robbenöl, Schnee und Beeren gemacht ist, würde eigentlich als Fun Fact über Alaska reichen. Wir haben aber noch mehr lustige Fakten, die du bestimmt noch nicht kennst:
Von den Millionen USA-Immigranten aus aller Welt zieht es ungefähr acht Prozent nach Alaska. Dass die eiskalte Schönheit es nicht einmal unter die Top 20 der US-Bundesstaaten geschafft hat, liegt vor allem an der Abgeschiedenheit.
In Alaska werden im Grunde alle Aspekte des Lebens rund um die Hauptfang- und Jagdsaison geplant.
15 % aller ländlichen Erwerbstätigen sind im Fischfang beschäftigt. Alaska produziert mehr als 60% der kommerziellen Fischerei in den USA.
Außerdem arbeiten viele Alaskaner in der Öl- und Gasindustrie, die fast 90% der staatlichen Einnahmen ausmacht. Prudhoe Bay an der nördlichen Küste ist das größte Ölfeld Nordamerikas.
Gefragt sind auch Lotsen und alle Experten, die sich im Personentransport per Flugzeug und Schiff auskennen.
Alaska hat es vor ein paar Jahren im amerikanischen Wohlfühl-Index auf Platz 1 geschafft. Die Alaskaner sind also grundsätzlich zufrieden mit ihrem Leben.
Obwohl hier alles Gegensatz zu anderen Staaten irrsinnig teuer ist, gibt es ein kollektives Gefühl der finanziellen Sicherheit. Das könnte am Durchschnittseinkommen von ca. $72.000 Dollar liegen.
Alaska ist der einzige Bundesstaat, der keine übergreifende Verkaufssteuer oder Einkommenssteuer erhebt.
Eine Green Card erlaubt dir als einziges US-Visum ein unbegrenztes Leben und Arbeiten in den USA. Am leichtesten kommst du an das begehrte US-Einwanderungsvisum über die jährlich stattfindende Green Card Lottery, bei der die US-Regierung jedes Jahr 55.000 Green Cards verlost.
Du kannst dich parallel für die Lottery anmelden, auch wenn du bereits versuchst, eine Green Card über einen Arbeitsplatz zu bekommen. Aufgrund der großen Hürden für US-amerikanische Arbeitgeber beim Einstellen von Nicht-Amerikanern ist ein Gewinn in der Green Card Lottery wesentlich wahrscheinlicher.