Hast du dich je gefragt, was hinter den Mauern des Weißen Hauses in Washington, D.C. vor sich geht? Wir nehmen dich mit zum offiziellen Wohn- und Arbeitsort des US-Präsidenten und verraten dir ein paar gut gehütete Geheimnisse über das Weiße Haus.
Das Weiße Haus in Washington, D.C. ist die offizielle Residenz und der Arbeitsplatz des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Als Symbol für die US-Demokratie empfängt es täglich Regierungsmitarbeiter sowie Staatsgäste und ist außerdem eine der beliebtesten Touristenattraktionen der USA.
Etwa 90 Angestellte verwalten und unterhalten das Weiße Haus. Deshalb befindet sich das neoklassizistische Gebäude immer noch in einem ausgezeichneten Zustand, obwohl es schon über 200 Jahre alt ist.
Jedes Jahr besuchen Millionen von Menschen das Weiße Haus zu unterschiedlichen Zwecken, aber nur wenige kennen seine innere Struktur bis in den letzten Winkel. Das Gebäude besteht nämlich nicht nur aus öffentlichen Staatsräumen und den privaten Wohnräumen des US-Präsidenten und der „First Family”, sondern es birgt auch einige Geheimnisse.
Hier sind einige kurze Fakten über das Weiße Haus in Washington, D.C.
Das Weiße Haus besteht aus einem Hauptwohnbereich (Executive Residence oder Villa) sowie einem Ost- und einem Westflügel.
Im Haupthaus des Weißen Hauses (auch bekannt als „The White House Residence”, „The Residence” oder „Executive Residence”) befinden sich die Wohnräume des Präsidenten und seiner Familie. Darüber hinaus gibt es Veranstaltungs- und Empfangsräume, eine Bibliothek, eine Küche und den großen Speisesaal.
Der größte Saal des Präsidentensitzes wird für verschiedenste Veranstaltungen wie Pressekonferenzen, Empfänge, Bälle oder große Staatsessen genutzt.
Diese Empfangsräume befinden sich im Obergeschoss und werden häufig für kleine Empfänge, Versammlungen und Zeremonien genutzt.
Dies ist der formelle Speisesaal des Weißen Hauses, der häufig für Staatsdinner und andere Veranstaltungen genutzt wird. Ein kleinerer Speisesaal für die Präsidentenfamilie befindet sich ebenfalls im Gebäude.
Der China Room befindet sich im Erdgeschoss des Haupthauses, gleich neben der Eingangshalle. Er ist nach der Sammlung aus chinesischem Porzellan benannt, die für formelle Anlässe und Staatsdinner verwendet wird.
Der Ostflügel des Weißen Hauses wurde erst im Jahr 1942 angebaut. Wenn du als Besucher in die Präsidentenresidenz kommst, dann liegt hier dein Gästeeingang.
Auf den zwei Stockwerken des Ostflügels gibt es zahlreiche Räume und Büros, aber nicht viele davon sind in ihrer Funktion gänzlich bekannt. Lediglich das offizielle Büro der First Lady ,die Räume für das Personal der Präsidentengattin und das Kino haben auf den öffentlichen Raumplänen einen festen Platz.
Direkt neben der weltberühmten Colonnade mit ihrem Blick in den Garten liegt der langgestreckte Kinosaal des Weißen Hauses, der vom Präsidenten auch manchmal zum Einstudieren seiner Reden genutzt wird.
Das Presidential Emergency Operations Center (PEOC) ist der Bunker unter dem Ostflügel des Weißen Hauses. Er soll als Rückzugspunkt für den Präsidenten im Falle von Gefahren dienen.
Im Westflügel haben der US-Präsident und seine Angestellten ihre Büros. Obwohl von vorn nur zwei Stockwerke zu sehen sind, verbirgt sich im Souterrain des Westflügels eine dritte, enorm wichtige Etage: Der „Ground Floor” mit dem Situation Room.
Der Situation Room oder John-F.-Kennedy-Konferenzraum wird vom Personal des Nationalen Sicherheitsrates betrieben und dient der Überwachung von weltweiten Krisensituationen sowie der Kommunikation mit dem Ausland.
Dieser Hochsicherheitsraum ist mit den modernsten Kommunikationssystemen der Welt ausgestattet. Von hier aus befehligt der Präsident die US-Streitkräfte, die weltweit im Einsatz sind.
An der südöstlichen Ecke des Westflügels des Weißen Hauses liegt das Oval Office. Es ist nach seiner ovalen Form benannt und wird seit 1909 vom US-Präsidenten als primärer Arbeitsraum genutzt.
Im berühmtesten Büro der Welt finden auch Treffen mit führenden Politikern aus allen Ländern der Erde statt. Außerdem unterzeichnet der Präsident hier wichtige Gesetze oder hält TV-Ansprachen an die Nation.
Das Oval Office ist mit antiken Möbeln und Kunstwerken ausgestattet. Eine Besonderheit ist der „Resolute Desk”, ein Schreibtisch, der aus dem Holz der HMS Resolute gefertigt wurde. Weitere Hingucker sind ein Kamin, mehrere Sofas und Sessel sowie eine Reihe von Bücherregalen, die mit wichtigen literarischen und historischen Texten gefüllt sind.
Das Weiße Haus ist eine hochsichere Einrichtung, und der Zugang zu vielen Bereichen ist nur für befugtes Personal möglich, um die Sicherheit des Präsidenten, seiner Familie und seines Personals zu gewährleisten. Deshalb weiß kaum jemand, wie viele Geheimgänge und Fluchttüren es im Weißen Haus tatsächlich gibt. Einer davon wird jedoch regelmäßig im Zusammenhang mit dem Oval Office erwähnt.
Nach offiziellen Angaben der White House Historical Association gibt es nur wenige Zugänge zu Sicherheitsräumen unter dem Weißen Haus. Die genaue Anzahl und Lage ist jedoch aus Sicherheitsgründen geheim.
Angeblich soll einer der Zugänge durch den Nordrasen des Weißen Hauses führen, wo eine scheinbar gewöhnliche Schutzmauer den Eingang verbirgt. Ein weiterer Zugang soll sich in der nahe gelegenen Executive Avenue befinden.
Nachrichtenagenturen berichteten, dass mindestens zwei Präsidenten den Bunker unter dem Weißen Haus bereits genutzt haben sollen: Präsident George W. Bush während der Terroranschläge vom 11. September und Donald Trump, der sich während des Sturms auf das Kapitol am 6. Januar 2020 dort versteckt haben soll.
Im Internet kursieren Landkarten mit unterirdischen Geheimgängen, die vom Weißen Haus an andere wichtige Orte in Washington, D.C. wie z. B. zum Pentagon oder zum Kapitol führen sollen.
Obwohl die Existenz dieser Geheimgänge durchaus sinnvoll erscheint, gibt es natürlich keine offiziellen Karten, da derart sicherheitsrelevante Informationen als Verschlusssache eingestuft sein dürften. Bei den im Internet kursierenden Karten können wir daher maximal von Halbwahrheiten ausgehen.
Egal, wo sich der Präsident im Weißen Haus gerade aufhält, er wird von Sicherheitspersonal begleitet. Außerdem gibt es an vielen Orten im Weißen Haus schusssichere Glasscheiben und Alarmknöpfe. Solltest du einmal an einer Führung durch das Weiße Haus teilnehmen, musst du vorher eine umfangreiche Sicherheitsüberprüfung über dich ergehen lassen.
Der Standort für das Weiße Haus wurde im Jahr 1791 vom ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten, George Washington, ausgewählt. Die Grundsteinlegung erfolgte im Jahr darauf, und der Bau nach dem Entwurf des irischstämmigen Architekten James Hoban konnte beginnen.
Gebaut wurde das neue Regierungsgebäude aus Aquia-Creek-Sandstein, der 45 Meilen entfernt abgebaut wurde. Der Bau dauerte acht Jahre und kostete 232.371 $ (was in heutiger Kaufkraft etwa 3,35 Millionen $ entspricht).
Präsident John Adams und seine Frau Abigail zogen in das noch unfertige Haus ein. Zu diesem Zeitpunkt war das Weiße Haus noch als „President's Mansion" oder „President's Castle" bekannt.
Während des Krieges von 1812 setzten die Briten das Weiße Haus in Brand. Wieder wurde Architekt James Hoban beauftragt, um die Präsidentenresidenz neu aufzubauen. Im Jahr 1902 begann Präsident Theodore Roosevelt schließlich mit einer umfassenden Renovierung einschließlich der Verlegung der Büros vom Haupthaus in den neu errichteten Westflügel.
Das berühmte Oval Office im West Wing wurde erst 1909 von Roosevelts Nachfolger William Howard Taft errichtet. Das eierförmige Büro wurde von dem Architekten Nathan C. Wyeth ursprünglich mitten im West Wing platziert, um als Zentrale aller Büros zu fungieren.
20 Jahre später wurde das Oval Office jedoch durch ein Feuer zerstört, was Raum für eine Neugestaltung schuf. Zunächst gab es nur ein neues Raumkonzept, aber das Büro blieb an Ort und Stelle. 1934 wurde das Oval Office dann in die südöstliche Ecke des Westflügels verlegt.
Weniger als fünfzig Jahre nach der Roosevelt-Renovierung zeigte das Weiße Haus starke Anzeichen von Baufälligkeit. Präsident Harry S. Truman begann deshalb erneut mit der Renovierung. Die Innenstruktur wurde ersetzt und das Gebäude mit Stahlträgern verstärkt. Seitdem wurde das Weiße Haus noch mehrfach renoviert und modernisiert.
Jeder Präsident seit John Adams hat im Weißen Haus gewohnt. Es war im Laufe der amerikanischen Geschichte Schauplatz vieler bedeutender Ereignisse. So hielt z. B. Präsident Abraham Lincoln vom Weißen Haus aus seine berühmte Gettysburg-Rede, und es war auch der Ort, an dem er 1865 ermordet wurde.
1933 hielt Präsident Franklin D. Roosevelt seine Antrittsrede vom Weißen Haus aus und erklärte: „Das Einzige, was wir zu fürchten haben, ist die Furcht selbst". 1963 wurde Präsident John F. Kennedy in Dallas ermordet, und sein Leichnam wurde für eine öffentliche Zeremonie ins Weiße Haus gebracht.
In den letzten Jahren sah sich das Weiße Haus mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, darunter Sicherheitsverletzungen und Proteste auf seinem Gelände. Diese Vorfälle haben jedoch die Bedeutung als Symbol des Amtes des Präsidenten nicht geschmälert. Das Weiße Haus ist und bleibt ein Zeugnis für die Stärke und Widerstandsfähigkeit der amerikanischen Demokratie.
Diese spannenden Fakten über das Weiße Haus kennst du bestimmt noch nicht:
Um eine Führung durch das Weiße Haus zu buchen, musst du zunächst einen Antrag bei deiner US-Botschaft stellen, was einige Wochen in Anspruch nehmen kann. Deshalb empfehlen wir dir eine frühzeitige Planung.
Alle Führungen durch das Weiße Haus sind kostenlos. Es kann jedoch passieren, dass deine schon reservierte Tour in letzter Minute storniert wird, da unvorhergesehene Ereignisse den offiziellen Zeitplan des Weißen Hauses durcheinander bringen.
Wende dich für Fragen gern an das White House Visitor Center.
Während der Wahlen in den USA herrscht im Weißen Haus Hochbetrieb. Während der Wahlvorbereitung ist der Präsident an mehreren Fronten schwer beschäftigt. Zu seiner täglichen Arbeit gehören Pressekonferenzen, die Herausgabe von Anordnungen und das Auftreten bei öffentlichen Veranstaltungen.
Die Mitarbeiter des Präsidenten müssen politische Themen recherchieren und analysieren, Reden für den Präsidenten verfassen, die internationale Nachrichtenlage verfolgen und sich mit anderen Bundesbeamten abstimmen. Außerdem müssen sie sicherstellen, dass die Ansichten des Präsidenten in der Wahlkampagne zum Ausdruck kommen.
Das Protokoll für Wahlen im Weißen Haus ist jedoch ziemlich standardisiert. Der Präsident und Vizepräsident müssen bei ihren öffentlichen Äußerungen neutral bleiben und sich an die Gesetze und Vorschriften des Wahlverfahrens halten. Außerdem müssen die Mitarbeiter des Weißen Hauses die Kandidaten und den Wahlprozess respektieren und dafür sorgen, dass die Wahl fair und ohne Einmischung abläuft.
Sobald die Wahl entschieden ist, beginnt der Stab des Weißen Hauses mit den Vorbereitungen für den Übergang zu einer neuen Regierung. Dazu gehören die Organisation des Übergangsteams, die Aufstellung des Haushalts für die neue Regierung und die Vorbereitung des Weißen Hauses auf die Amtseinführung.
In den letzten Jahren waren die Wahlen in den USA spannender und polarisierender als je zuvor. Dies ist vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen: Veränderungen der politischen Strömungen in den USA und Entwicklungen in der amerikanischen Gesellschaft.
Was die politischen Strömungen anbelangt, so ist in den USA eine wachsende Kluft zwischen den beiden großen politischen Parteien zu beobachten. Auf der einen Seite ist die Republikanische Partei zunehmend konservativ geworden und setzt auf Maßnahmen wie Steuersenkungen und Deregulierung.
Auf der anderen Seite ist die Demokratische Partei progressiver geworden und konzentriert sich auf soziale Themen wie Gesundheitsversorgung und Bürgerrechte. Dies hat dazu geführt, dass sich die beiden Parteien ideologisch immer mehr voneinander abgrenzen.
Quelle: CC BY 2.0 via Wikimedia Common - Barack Obama and Bill Clinton in the Oval Office CC BY 2.0 via Wikimedia Common
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