Death Valley, Devil’s Golf Course, Badwater Basin, Coffin Peak: Die Ortsbezeichnungen der heißesten und trockensten Region Amerikas klingen wahrlich furchteinflößend! Komm mit uns in das „Tal des Todes” und finde heraus, ob hier wirklich finstere Mächte am Werk sind.
Lage: | Nahe Ridgecrest, Kalifornien, USA |
Größe: | 13.628 km² |
Nationalpark seit: | 31.10.1994 |
Besucher: | Rund 1,7 Millionen Besucher pro Jahr |
Das Death Valley, das „Tal des Todes”, ist eine Ebene im südlichen Kalifornien und einer der extremsten Orte auf der Welt: Die Wüstenlandschaft ist sowohl der heißeste und trockenste als auch der tiefste Punkt der Vereinigten Staaten!
Präsident Herbert Hoover erklärte das Death Valley im Jahr 1933 zu einem National Monument. Der Nationalpark wurde am 31. Oktober 1994 gegründet. Innerhalb der Parkgrenzen gibt es zwei Täler, die von mehreren Bergketten umschlossen sind: das weltbekannte Death Valley und das kleinere Panamint Valley.
Mehr Hitze geht nicht: Im Death Valley Nationalpark herrscht ein subtropisches heißes Wüstenklima mit langen Sommern und kurzen, milden Wintern. Die Temperaturen klettern in den Sommermonaten oft sogar so weit nach oben, dass das Tal der heißeste Ort in den Vereinigten Staaten ist.
Im „Tal des Todes” herrscht zudem extreme Trockenheit, da es inmitten von vier großen Gebirgszügen liegt. Feuchte Luftmassen aus Richtung Pazifik werden an den Bergketten von Sierra Nevada und Co. nach oben gedrückt, kühlen sich ab und kondensieren. Nur wenige Niederschläge erreichen noch das Death Valley.
Tal der Rekorde
Die höchste je in den USA gemessene Temperatur wurde am Nachmittag des 10. Juli 1913 vom United States Weather Bureau auf der Greenland Ranch in Furnace Creek gemessen: Sie betrug 56,7 °C.
Das Badwater Basin liegt 85,5 m unter dem Meeresspiegel und ist der tiefste Punkt in den USA.
In der Wüste gibt es nur Sand und Hitze? Von wegen! Im Death Valley findest du eine Vielzahl faszinierender Highlights, die es nirgendwo sonst gibt.
Das Badwater Basin am südlichen Ende des Death Valley liegt 85,5 m unter dem Meeresspiegel und ist der tiefste Punkt der USA. Wundere dich nicht, wenn du vom Ufer des flachen Badwater Lake vor allem eine weiße Salzwiese siehst – je nach Wetterlage oder Jahreszeit variiert der Wasserstand sehr stark. In jedem Fall ist die Szenerie einfach atemberaubend. PS: Wenn reichlich Wasser vorhanden ist, kannst du auf dem See sogar Boot fahren.
Spektakuläre Formen und noch faszinierende Farben: Artist’s Palette macht seinem Namen alle Ehre! Der farbenfrohe Hangabschnitt an den Black Mountains glänzt aufgrund von verschiedenen Metallen in den Gesteinen, die in allen möglichen Schattierungen leuchten – von Orange, Rosa und Braun bis hin zu Grün und Türkis. Tipp: Am schönsten leuchten die Farben von Artist’s Palette am späten Nachmittag.
Was für ein furchteinflößender Name! Als Devil's Golf Course ist ein riesiges Feld aus scharfen Salzkristallen bekannt, das sich südlich der Stadt Furnace Creek erstreckt. Du solltest keine Schwierigkeiten haben, die Fläche zu finden, denn sie befindet sich direkt an der Straße nach Badwater. Tipp: Wenn du dich traust, kannst du auch auf das stachelige Feld laufen.
Eine surreale Landschaft in Gold, Orange und Braun: So lässt sich das Panorama am Zabriskie Point beschreiben. Von dem beliebten Aussichtspunkt hast du eine herrliche Sicht auf das vor dir liegende Tal bis hin zu den Panamint Mountains in der Ferne. Wenn du im Anschluss Lust auf etwas sportliche Betätigung bekommst, kannst du dich auf den 12 km langen Wanderweg begeben, der am Zabriskie Point beginnt. Tipp: Die strahlendsten Farben kannst du am Morgen oder am späten Nachmittag sehen.
Lange fragten sich Besucher und Forscher, was es mit den geheimnisvollen, wandernden Felsen von der Racetrack Playa auf sich hat. Wie von Geisterhand bewegen sie sich durch ein riesiges getrocknetes Schlammbett und hinterlassen tiefe Spuren. Heute ist klar: Die bis zu 350 kg schweren Brocken gleiten langsam auf einem Millimeter dünnem Eisfilm. Lass dir dieses einzigartige Naturschauspiel nicht entgehen!
Wenn du mitten in der Wüste plötzlich ein seltsames Brummen hörst, das wie ein Propellerflugzeug in der Ferne klingt, dann befindest du wahrscheinlich an den Eureka Dunes. Das Phänomen der „singenden Dünen” vom Death Valley wird von den Bewegung der Sandkörner verursacht, wenn sie ins Rutschen geraten.
Ein Künstler hätte kein schöneres Werk schaffen können! Dante's View liegt zwar etwas abseits am Nordhang des Coffin Peak in den Black Mountains, aber der Weg lohnt sich! Von dem Aussichtspunkt in 1.699 m Höhe hast du eine der schönsten Panorama-Aussichten über das Death Valley.
Der Gipfel des Telescope Peak ist mit seinen 3.366 m der höchste Punkt im Death Valley und bietet einen spektakulären Kontrast zum tief gelegenen Badwater Basin. An seiner Spitze ist der Gigant am westlichen Rand des Nationalparks etwa acht Monate pro Jahr mit Schnee bedeckt.
Wenn du das „Tal des Todes” erkunden möchtest, hast du folgende Optionen:
Rund einen Kilometer westlich von Furnace Creek gibt es einen kleinen öffentlichen Flughafen. Der Flughafen Furnace Creek (DTH) ist der am niedrigsten gelegene Flughafen der USA. Die meisten Besucher kommen jedoch am nahe gelegenen internationalen Flughafen von Las Vegas an und leihen sich dort einen Mietwagen, mit dem sie zu einer Tour ins Death Valley aufbrechen. Von Las Vegas bis Furnace Creek fährst du etwa zwei Stunden.
Nicht vergessen
Wenn Du kein US-Bürger oder Green Card-Inhaber bist, dann brauchst du ein US-Visum oder ESTA, um in die USA einzureisen.
Der beste und flexibelste Weg, das Death Valley zu besichtigen, ist mit einem Mietwagen. Du kannst z. B. einen Roadtrip von Los Angeles in Kalifornien nach Las Vegas in Nevada unternehmen und dabei durch das Death Valley fahren.
Für deine Erkundungstour kannst du mehrere Straßen nutzen, die durch das Tal führen. Der California Highway 190 durchquert den Nationalpark von Osten nach Westen und führt dich auch in den Ort Furnace Creek. Zudem verlaufen mehrere State Routes im Osten, Westen und Süden des Tals.
Es bestehen keine Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Death Valley, du kannst jedoch an Gruppentouren von privaten Anbietern teilnehmen.
Ab Las Vegas kannst du dich einer geführten Tagestour ins Death Valley anschließen. Die Preise hierfür starten bei ca. 130 €. Aber auch private Führungen und Motto-Touren, z. B. eine Ghost Town Tour, oder mehrtägige Rundreisen durch Amerikas Westen sind möglich.
Wie entstand ein Ort, an dem so extreme Lebensbedingungen herrschen? Marine Ablagerungen, die 800 bis 1.200 Millionen Jahre alt sind, beweisen, dass sich auf dem Gebiet des heutigen Death Valley einst ein Meer befand. Durch plattentektonische Verschiebungen (die Farallon-Platte tauchte unter die nordamerikanische Platte) wurde das Gebiet nach oben gedrückt. Dabei türmten sich auch die Vulkane und Bergketten im Westen der USA auf.
Durch Erosion und Ablagerung von Sedimenten entstand über viele Millionen Jahre hinweg die Ebene des Death Valley zwischen den Gebirgsketten. Nach der letzten Eiszeit vor rund 20.000 Jahren war die Ebene von dem riesigen Lake Manly gefüllt. Als er austrocknete, blieb eine hohe Konzentration von Salz auf dem Boden zurück. Durch die nach wie vor anhaltenden geologischen Prozesse unter dem südlichen Kalifornien bewegen sich die Bergketten im Osten und Westen des Death Valley voneinander weg, wodurch sich das Tal stetig ausdehnt.
Obwohl das Death Valley wie ein lebensfeindlicher Ort erscheinen mag, ist es schon lange besiedelt. Der Stamm der Timbisha, auch bekannt als Panamint-Schoschonen, lebt mindestens seit dem letzten Jahrtausend im Tal.
Europäische Siedler kamen im 19. Jahrhundert während der Zeit des kalifornischen Goldrausches in die Region. Sie gaben dem Tal auch seinen heutigen Namen Death Valley. Im Jahr 1849 verirrte sich hier eine Wagenkolonne von Goldsuchern, die auf der Suche nach einer neuen, kürzeren Route zu den Minen in Kalifornien waren. 13 der Siedler starben unter der sengenden Hitze.
In den 1850er Jahren entstanden im Death Valley etliche Gold- und Silberminen und in den 1880er Jahren wurde vor allem Borax abgebaut. Dafür wurden inmitten den schwierigen klimatischen Bedingungen Siedlungen in der Wüste errichtet. Einige wurden mit dem Schließen der Minen wieder aufgegeben und wurden zu Geisterstädten, doch manche sind bis heute bewohnt.
Diese Orte kannst du im Death Valley besuchen:
In der künstlich angelegten Oasenstadt Furnace Creek im Inyo County befindet sich der Hauptsitz des Death Valley National Park, das Besucherzentrum, ein Museum, ein Golfplatz, einige touristische Einrichtungen sowie die öffentlichen Campingplätze des National Park Service.
Der Ort wurde 1883 von der William Tell Coleman Borax Company unter dem Namen Greenland Ranch gegründet. Seit 1891 gibt es hier die Wetterstation, an der im Jahr 1913 die bis dato höchste Lufttemperatur der USA aufgezeichnet wurde.
Bis heute leben Native Americans im Death Valley. Das Reservat des Stammes Timbisha Shoshone wurde 1982 gegründet und liegt nahe Furnace Creek. Dem Stamm zählt aktuell noch rund 300 Mitglieder.
Nein, das Schloss in den Grapevine Mountains im nördlichen Death Valley mitten in der Wüste von Death Valley ist keine Fata Morgana! Scotty's Castle, die zweistöckige Villa im Stil des Mission Revival und des Spanish Colonial Revival, wurde nach dem Goldsucher, Künstler und Hochstapler Walter E. Scott benannt. Dieser überzeugte Anfang des 20. Jahrhunderts Albert Mussey Johnson, einen Millionär aus Chicago, in eine Goldmine im Death Valley zu investieren. Johnson und seine Frau Bessie bauten das Schloss als ihr Winterquartier.
Die Siedlung Amargosa, auch bekannt als Death Valley Junction, findest du auf einer Höhe von 622 m an der Kreuzung der California State Route 190 und der California State Route 127 im Osten des Nationalparks. Obwohl hier weniger als 20 Einwohner dauerhaft leben, gibt es ein Restaurant und das Amargosa Opera House and Hotel, wo die ortsansässige Marta Becket seit den 1960er Jahren Tanz- und Pantomime-Shows veranstaltet.
Tiere im Death Valley müssen wahre Überlebenskünstler sein, doch es gibt im „Tal des Todes” mehr Spezies als du wahrscheinlich vermutest. Einige von ihnen kannst du nirgendwo sonst auf der Welt sehen.
Zum Beispiel triffst du hier auf Säugetiere wie Kojoten, Rotluchse, Füchse, Dickhornschafe und Pumas. Auch verschiedene Vogelarten, Reptilien und Amphibien haben sich gut an die Hitze und Trockenheit angepasst.
In den rauen Bedingungen und salzigen Gewässern des Death Valley leben sogar mehrere Fischarten. Der bekannteste von ihnen ist der in den schönsten Farben schimmernde Death Valley-Wüstenkärpfling. Die rare Spezies findest du nur an zwei isolierten Stellen im Death Valley, dem Salt Creek und dem Soda Lake. Die Fische leben dort in Wasser, das viermal salziger ist als die Ozeane und Temperaturen von bis zu 47°C erreicht.
Death Valley bietet eine erstaunlich große Vielfalt an Pflanzen. In den höheren Lagen nahe der Bergketten findest du Pflanzen wie den Kreosotbusch, die Wüstenstechpalme oder die Mesquite, und wo das Terrain niedriger und flacher wird, gedeihen Blackbrush, Josuabaum, Pinyon-Wacholder und verschiedene Kiefern.
Ein ganz besonders eindrucksvolles Spektakel bietet sich dir, wenn Wildblumen das Death Valley in ein Farbenmeer verwandeln. Die robusten Samen der Blumen können mehrere Jahre im Boden überdauern und blühen erst nach starken Regenfällen. Deshalb ist dieses Highlight sehr selten und flüchtig. Aber wenn du das Glück hast, gerade dann im Death Valley zu sein, wird es einen bleibenden Eindruck hinterlassen!
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Dann besuche auf jeden Fall diese fünf Orte:
Diese spannenden Fakten über das Death Valley hast du bestimmt noch nicht gehört:
Du hast das Gefühl, noch immer nicht genug über den Death Valley Nationalpark zu wissen? In unseren FAQ bekommst du die Antworten auf deine Fragen:
Der Death Valley Nationalpark erstreckt sich über 13,650.30 km². Er ist damit der flächenmäßig größte Nationalpark der USA außerhalb von Alaska.
Um in den Death Valley Nationalpark fahren zu dürfen, musst du eine Genehmigung erwerben. Diese kostet 30 $ pro Auto, LKW oder Transporter. Motorradfahrer zahlen 25 $ und Fußgänger oder Radfahrer 15 $. Das Ticket ist ab dem Kaufdatum eine Woche gültig und du kannst das Gelände beliebig oft betreten und verlassen.
An einigen US-Feiertagen, z. B. Martin Luther King Day und Veterans Day, ist der Eintritt frei.
Ja, wenn du länger in Kalifornien bist, kann sich unter Umständen auch der „Death Valley Annual Pass” zum Preis von 55 $ für dich lohnen. Er ist ab dem Kauf für zwölf Monate gültig. Senioren ab 62 Jahren können den Jahrespass für 20 $ erwerben.
Eine andere Option ist der „America the Beautiful Annual Pass”. Er kostet 80 $ und umfasst alle Parks des National Park Service und die National Forests. Er ist ab dem ersten Besuch für zwölf Monate gültig.
Wenn du einen Ausflug ins Death Valley unternimmst, solltest du immer reichlich Wasser (mind. 4 Liter), eine Sonnenbrille, Sonnencreme und eine Kopfbedeckung dabei haben. Wenn du Schwindel oder Kopfschmerzen spürst, trinke etwas und vermeide Anstrengung.
Bleibe immer auf den befestigten Straßen, falls du mit einem privaten oder gemieteten Fahrzeug unterwegs bist.
Du möchtest im „Tal des Todes” übernachten? Der Ort Furnace Creek ist die erste Adresse für Hotels, aber auch Campingplätze und Restaurants. Weitere Übernachtungsmöglichkeiten findest du in den Orten Stovepipe Wells und Panamint Springs.
Nirgendwo auf der Welt findest du eine so große Vielfalt und so viele Kontraste wie in den Vereinigten Staaten. Wie wäre es mit einer Bootstour durch die Sümpfe der Everglades in Florida oder einem eisigen Abenteuer zwischen den Gletschern des Denali Nationalpark in Alaska? Oder wolltest du schon immer die Riesenmammutbäume im kalifornischen Yosemite Nationalpark sehen?
Wohin auch immer es dich verschlägt – die großartigen US-Nationalparks werden dir ganz sicher den Atem rauben!