Die Geschichte der Einwanderung in die USA

Die Geschichte der USA ist geprägt von der Einwanderung vieler Kulturen, die das Land gestalteten und bis heute erfolgreich machen. Aus der anfangs unkontrollierten Zuwanderung ist ein komplexes System geworden, das US-Einwanderern einiges abverlangt.

Warum wollen alle in die USA?

Kein anderes Land der Welt wurde von seinen Immigranten so erfolgreich gestaltet und nach vorn gebracht wie die USA. Aber warum zieht es jedes Jahr Millionen von Menschen in die Staaten? Die Antwort auf diese Frage fällt je nach Bevölkerungsgruppe sehr unterschiedlich aus.

Für die ersten Siedler war Amerika das große freie Land, in dem sie ihre Träume verwirklichen wollten. Für politisch und religiös Verfolgte waren die Vereinigten Staaten stets ein sicherer Zufluchtsort. In der heutigen Zeit hingegen ist der Traum von Freiheit und unbegrenzten Möglichkeiten der häufigste Einwanderungsgrund für US-Immigranten.

Die USA halten sich seit Jahrhunderten auf Platz 1 der beliebtesten Auswanderungsländer und sind Sehnsuchtsort und Traumfabrik zugleich. Der amerikanische Ideenreichtum, die großen Aufstiegschancen und der für die USA typische Teamgeist haben eine beinahe magische Anziehungskraft.

Nationalitäten von US-Einwanderern

Bis heute halten sich die Einwanderergruppen aus Lateinamerika ungeschlagen auf Platz 1 des US-Zuwanderungs-Rankings. An zweiter Stelle stehen schon seit vielen Jahren die Asiaten, dicht gefolgt von Europäern.

Herkunftsländer von US-Einwanderern

Entwicklung der Einwanderung in die USA

Seit der Entdeckung der Vereinigten Staaten von Amerika gab es immer wieder große Einwanderungswellen. Bei der ersten amerikanischen Volkszählung im Jahr 1850 kam bereits ein Einwandereranteil von 10 % zutage. Im Jahr 2021 liegt dieser Anteil bei ca. 13,7 %.

Einwanderung in die USA zur Kolonialzeit

Nachdem im Jahr 1492 Kolumbus Amerika entdeckt hatte, kamen zunehmend europäische Einwanderer in die USA. Zu dieser Zeit gab es gleich drei große Gruppen, die sich in den Kolonialgebieten niederließen:

  1. Die Spanier siedelten sich bis Ende des 19. Jahrhunderts vorrangig im Gebiet des heutigen Kaliforniens an. Manche Städtenamen wie z. B. San Francisco oder Los Angeles erinnern daran, dass hier vor Jahrhunderten die ersten Siedler aus Spanien kamen.
  2. Das Einzugsgebiet der Franzosen reichte vom heutigen Illinois über Detroit bis hin nach Louisiana. All diese Namen sind französischen Ursprungs und haben eine Bedeutung. So bedeutet beispielsweise Detroit übersetzt „Meerenge”.
  3. Die Engländer siedelten sich rund um das heutige Massachusetts an. So entstand das noble Neuengland im Nordosten der USA.

Bis zu den Anfängen des 20. Jahrhunderts kamen weitere Europäer dazu, zu denen auch Holländer und Schotten gehörten.

Einwanderung in die USA 1776-1849

Der Strom an Einwanderern nahm auch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts nicht ab. So kamen beispielsweise während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 500.000 Menschen mit deutscher Herkunft in die USA. Das Scheitern der Revolution war für viele der ausschlaggebende Grund, ihre Heimat zu verlassen.

Zwischen 1845 und 1849 schwappte dann die nächste Einwanderungswelle in die USA. Millionen von Iren kamen auf der Flucht vor der Hungersnot in ihrer Heimat nach Nordamerika.

Entwicklung der Einwanderung in die USA

Einwanderung in die USA ab 1924

Bis in die 1920er Jahre hinein gab es eine rege Zuwanderung, vor allem aus Europa. Im Jahr 1921 wurde die Einwanderung in die USA mit dem „Emergency Quota Act” das erste Mal einer Quote unterworfen, gefolgt vom „Immigration Act” im Jahr 1924.

Die damals gesetzten Quoten sollte in erster Linie dazu dienen, die Zahl der Einwanderer aus Süd- und Osteuropa bzw. bestimmten asiatischen Ländern einzudämmen und gleichzeitig die Einwanderer aus Nord- und Westeuropa zu begünstigen.

Auch die Weltwirtschaftskrise und der Zweite Weltkrieg dämmten die Einwanderung in den kommenden Jahrzehnten etwas ein.

Die ersten Visa-Kategorien in den USA

Im Jahr 1940 mussten sich Personen ohne US-Staatsbürgerschaft erstmals offiziell registrieren, wenn sie in die USA reisen wollten. Dabei wurden sie in drei Kategorien unterteilt:

  • Besucher
  • Arbeiter
  • Dauerhafte Einwanderer

Die Gruppe der US-Einwanderer erhielt schon damals eine sogenannte „Alien Registration Card”. Diese wurde 1950 erstmals auf grünem Papier gedruckt, wodurch der Begriff „Green Card" entstand. Jeder legale Einwanderer musste von nun an dieses Dokument nachweisen können.

Seit den 1970er Jahren stieg die Zahl der Einwanderer vor allem durch massive Zuströme aus Lateinamerika und Asien massiv an. Seit 1978 haben die USA für ihre Einwanderungspolitik deshalb feste Quoten.

Im Jahr 1994 wurde erstmals die so genannte Green Card Lottery durchgeführt, deren offizieller Name „Diversity Immigrant Visa (DV) Program" lautet. Dabei werden noch heute jedes Jahr 55.000 Green Cards per Losverfahren an Teilnehmer auf der ganzen Welt vergeben.

Die Green Card Lottery sichert seit jeher die kulturelle Vielfalt der USA und ist für die meisten Auswanderwilligen sogar die einzige Chance, dauerhaft in den Vereinigten Staaten zu leben und zu arbeiten.

Die alternativen Wege zur Einwanderung in die USA wie z. B. Green Cards durch einen Arbeitgeber oder für eine Familienzusammenführung sind nur wenigen glücklichen Menschen vorbehalten.

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Einwanderungssituation in den USA seit 2005

Seit 2005 gilt in den USA ein neues Gesetz für Ausweisdokumente, Führerscheine und verschiedene Einwanderungsfragen, das in Folge der Anschläge vom 11. September 2001 eingeführt wurde. Der so genannte „Real ID Act” brachte unter anderem folgende Änderungen mit sich:

  • Neue US-Standards für Führerscheine und IDs (Ausweise)
  • Strengere Visa-Grenzen für bestimmte Einwanderergruppen
  • Neue Finanzierungen und Projekte zur Sicherung der US-Grenzen
  • Verschärfung der Asylgesetze und Erleichterung von Abschiebungen
  • Ausweispflicht für Inlandsflüge

Da der „Real ID Act” nicht nur Zustimmung erfuhr, kam es im Jahr 2006 in vielen US-Bundesstaaten zu großen Demonstrationen, bei denen Einwanderer, US-Amerikaner sowie Menschenrechts- und Arbeitsrechtsorganisationen für ein besseres Einwanderungsrecht kämpften.

Bis heute sorgt das Gesetz für Aufruhr. Es landeten bereits mehrere Gesetzesvorlagen zur Änderung oder Aufhebung im Kongress, z. B. der „REAL ID Repeal and Identification Security Enhancement Act of 2007", der „Border Security, Economic Opportunity, and Immigration Reform Act" und der „Identification Security Enhancement Act of 2007".

Trotz der immer wiederkehrenden Turbulenzen im Einwanderungsgesetz steigt die Zahl der US-Einwanderer stetig. Das betrifft auch solche, die sich ohne gültige Papiere illegal in den USA aufhalten. Bis heute machen sie etwa 5 Prozent der amerikanischen Bevölkerung aus.

DACA hilft Kindern von illegalen US-Einwanderern

Der andauernde Kampf um härtere Einwanderungsgesetze rief auch Präsident Barack Obama auf dem Plan. Während seiner Amtszeit wollte er vor allem für Kinder von illegalen Einwanderern (auch „Dreamer” genannt) eine bessere Zukunft schaffen und brachte im Jahr 2012 das „Deferred Action for Childhood Arrivals Programm (DACA)" auf den Weg.

DACA sieht vor, dass Kinder und Jugendliche, welche bei ihrer Einreise noch keine 16 Jahre alt waren, eine Aufenthaltserlaubnis und eine Schulbildung erhalten, obwohl sie keine gültigen Papiere haben. Darüber hinaus können sie nach dem Abschluss auch eine Arbeitserlaubnis beantragen.

Am 5. September 2017 ordnete Donald Trump die Beendigung des DACA Programms an, was eine drohende Abschiebung für etwa 800.000 Teilnehmer bedeutete. Es folgten jahrelange Gerichtsprozesse, die die Frage nach rassistischen Beweggründen für Trumps Entscheidung klären sollten. Im Jahr 2020 urteilte der Oberste Gerichtshof der USA schließlich, dass es „willkürlich und kapriziös” war, das DACA-Programm auszusetzen. Die „Dreamer” wurden vor einer Abschiebung bewahrt.

American Dream and Promise Act of 2021

Im Jahr 2021 verabschiedete das US-Repräsentantenhaus einen Gesetzentwurf, der den „Dreamers” einen Weg zur US-Staatsbürgerschaft eröffnete. Durch den „American Dream and Promise Act of 2021” könnten nach Angaben des Migration Policy Institute (MPI) 4,4 Millionen Einwanderer zunächst das Recht auf eine Green Card erhalten und später ihre Einbürgerung beantragen.

Einwanderungspolitik der Biden-Regierung

Trotz seiner Versuche, am amerikanischen Traum zu rütteln, blieben Donald Trumps Versuche zur Verschärfung des Zuwanderungsrechts größtenteils erfolglos. Tatsächlich könnte Amerika unter seinem Nachfolger Joe Biden sogar noch mehr für seine Einwanderer tun.

Zusätzlich zur Vereinfachung der Einbürgerung für Einwanderer ohne Papiere erwägt Präsident Biden auch, durch ein Reformgesetz die Zahl der jährlich verlosten Green Cards von 50.000 auf 80.000 zu erhöhen. Die von Donald Trump erheblich erschwerten Fragen zum US-Einbürgerungstest wurden ebenfalls sofort wieder abgeschafft.

Vom US-Einwanderer zur US-Staatsbürgerschaft

In den vergangenen zehn Jahren erhielten jedes Jahr zwischen 700.000 und 843.593 Einwanderer die amerikanische Staatsbürgerschaft. Obwohl bereits mit dem Erhalt einer Green Card fast alle Rechte eines US-Bürgers übertragen werden, so ist die finale Einbürgerung für die meisten Einwanderer ein Ritterschlag.

Ein US-Pass ist zum Leben und Arbeiten in den USA nicht zwingend notwendig. Millionen von US-Einwanderern sind mit ihrer Green Card glücklich und führen ein sorgenfreies und erfolgreiches Leben in den Vereinigten Staaten.

Leben und arbeiten in den USA

Wenn du dauerhaft in den USA leben und arbeiten willst, dann brauchst du zunächst eine Green Card. Am einfachsten bekommst du das US-Einwanderungsvisum über die jährliche Green Card Lottery. Hierbei verlost die US-Regierung jedes Jahr 55.000 Green Cards an Teilnehmer aus aller Welt.

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Quellen:
dhs.gov, census.gov, faz.net, theguardian.com, wikipedia.org