Die schönsten Wanderwege in den USA

Es ist schwer vorstellbar wie weitläufig und unterschiedlich die Landschaften von Amerika wirklich sind, besonders wenn man viel im Auto sitzt und die Bäume nur so vorbeiflitzen. Der beste und mitunter einzige Weg, die Natur in den USA richtig zu erleben, ist die Erfahrung am eigenen Leib. Ob Sie nun der Typ für lange Distanzen mit einem erhöhten Schwierigkeitsgrad sind oder doch eher einen kurzen Tagesausflug machen wollen - wir haben die zehn besten Wanderwege in den Staaten herausgesucht.

#1. Kalalau Trail, Hawaii

Zur Aufwärmung geht es für eine kurze Wanderung auf die Insel Hawaii. Der sogenannte Kalalau Pfad bzw. Kalalau Trail befindet sich auf der Insel Kauai und führt 17 km entlang vom Ke’e Strand zum Kalalau Strand begleitet von der schönen Na Pali Küste. Das bezaubernde kristallblaue Wasser, die schroffen Küstenklippen und die tropische Landschaften, laden zum Träumen ein. Der erste Teil der Wanderung findet entlang des Strandes und des Hanakapaiai Flüsschens statt, danach geht es tiefer rein in das grüne Tal, um am Ende wieder bei einem wunderschönen Strand herauszukommen. Fachkundige Wanderer können einen 35 km langen Rundweg begehen, der innerhalb eines Tages machbar ist.

Viele Wanderer lassen sich hierbei viel Zeit, um die Natur in allen Zügen zu genießen und die Nacht über im Tal Kalalau zu zelten. Hawaii ist bekannt für die strengen Regeln gegenüber Campern und Rucksacktouristen mit dem Hintergrund, die einzigartige Umgebung zu schützen. Dementsprechend ist es unbedingt notwendig, sich eine Camping-Erlaubnis für 20$ zu besorgen.

#2. Harding Icefield Trail, Alaska

Sollte Ihnen Hawaii ein bisschen zu warm zum Wandern sein, können Sie auch gerne das andere Extrem Amerikas besuchen – Alaska! Der Harding Icefield Trail macht seinem Namen alle Ehre: Geboten wird ein 13 km langer Rundweg über schneebedeckte und vereiste Wiesen, durch Pappel- und Erlenwälder, bei dem Wanderer am besten Wintersachen tragen sollten.

Der vereiste Wanderweg zieht sich über 1.126 km und gilt als größtes Eisfeld in den USA, mit dem Kenai Fjords National Park, dem besonderen Highlight für alle Besucher. Sogar im Spätsommer ist dieser Weg noch immer mit Eis bedeckt, daher sollten Wanderer auch dann noch auf kalte Temperaturen gefasst sein. Wer nicht der ausdauerndste Wanderer ist, kann im Juli und August jeden Samstag eine geführte Wanderung durch das Gebiet machen, egal auf welchem "Wander"-Niveau man sich befindet. Die Touren starten am Ausgang des Glacier Centers um 09:00 Uhr - eine vorherige Anmeldung bzw. Reservierung ist nötig.

#3. Point Reyes National Seashore, Kalifornien

Von Alaska aus geht es weiter Richtung Süden entlang der Westküste mit einem Stopp kurz vor San Francisco in Point Reyes National Seashore. Point Reyes bietet verschiedene Wanderwege, die alle zusammen über 240 km lang sind. Das macht es Besuchern ziemlich leicht, zwischen einem kurzen Tagesausflug, einer Wanderung von ein paar Tagen oder tatsächlich Wochen auszuwählen.

Nachdem die Entscheidung für eine Route gefallen ist, kommt man an malerischen Stationen wie den Alamere Falls, der Bodega Bay oder dem Nachbau eines Miwok Indianer Dorfes vorbei. Egal, ob Sie nur einen Tag lang oder doch eine Woche in Point Reyes verbringen, die Vielfalt der Natur begegnet Ihnen überall. Eine große Zahl an Vogelarten, Elchen, Rindern oder Bären sowie eine Fülle an Wildblumen können bestaunt werden. Auf der Webseite des Point Reyes National Parks gibt es eine Liste mit möglichen Wanderstrecken und Einstiegsmöglichkeiten in die Pfade.

#4. John Muir Trail – Sierra Nevada, Kalifornien

Die Küste Kaliforniens ist eine der längsten in den USA (nach Alaska und Florida), daher gibt es hier viel zu sehen, besonders zu Fuß. Der sogenannte John Muir Pfad bzw. John Muir Trail startet im Yosemite Nationalpark und endet auf dem Gipfel des Berges Mount Whitney, dem höchsten in Kontinentalamerika.

Es ist einer der beliebtesten Wanderwege in den USA dank seiner guten Zugänglichkeit für jedermann und seiner absoluten Schönheit. Rund 338 km bieten den Wanderern eine Menge toller Momente in der wilden Natur durch die Kings Canyons und den Sequoia National Park. Benannt ist der Pfad nach dem Umweltaktivisten John Muir, der 1892 Präsident des Sierra Clubs war und die Verantwortung für die Umsetzung des Yosemite Nationalparks übernahm. Dieser Pfad lockt heutzutage Besucher aus der ganzen Welt an, die die Ruhe und Einsamkeit der Natur genießen wollen.

#5. Angels Landing – Zion National Park, Utah

Weiter im Landesinneren begegnet man dem Zion National Park in Utah. Die roten Felsen, das zerklüftete Terrain und der Mangel an Bäumen wecken die Fantasie und erinnern an eine Marslandschaft. Angels Landing ist nichts für schwache Nerven oder Kandidaten mit Höhenangst. Der Weg ist zwar nur 3,8 km lang, dennoch verlangt besonders das letzte Stück mit einer steilen Steigung von 454 Metern eine Portion Mut.

Belohnt wird man mit einem atemberaubenden Ausblick über den Zion National Park und seine bunten Felsformationen und Täler. Sollten Sie in Erwägung ziehen, diesen Wanderweg an einem heißen Tag zu begehen, denken Sie unbedingt an Sonnencreme und einen ausreichenden Vorrat an Wasser. Vom 1. April bis zum 30. Oktober sind Shuttlebusse vor Ort, die Wanderer zu den Wanderpfaden bringen. Mit dem Auto ist der Zion Nationalpark das ganze Jahr erreichbar und am Zion Canyon Visitor Centre können sich interessierte Wanderer informieren.

#6. Highline Trail – Glacier National Park, Montana

Der Glacier National Park in Montana verfügt über die atemberaubendsten Gebirge und Seelandschaften in den USA. Der Highline Trail ist eines des bekanntesten Wanderziele in den Rocky Mountains. Der Ausgangspunkt des Pfades beginnt bei "Going to the Sun Road". Diese Straße bietet Wanderern genau das, was der Name verspricht und bringt Wanderer zum Logan Pass, welcher auf einer Höhe von 2.026 Metern liegt.

Dieser Rundgang ist etwa 37 km lang und führt durch Gletscherlandschaften und Wiesen voll mit Wildblumen. Auf dem Weg sollten Sie unbedingt am Grinnell Glacier Aussichtspunkt stoppen, um Dickhornschafe und Bären und die Spitze des Swiftcurrent Berges zu bewundern. Je nachdem wie weit Sie gehen und was Sie sehen möchten, können Sie verschiedenen Pfaden folgen und die wilde Natur für einen Tag oder sogar Wochen genießen. Camping ist im Übrigens ausschließlich auf den ausgeschilderten Campingplätzen erlaubt, alles andere wäre sehr gefährlich.

#7. Superior Hiking Trail, Minnesota

Da wir uns nun schon im Norden Amerikas befinden, geht es nach Minnesota, dem Land der 10.000 Seen. Ein beliebter Wanderweg für Langstrecken-Rucksacktouristen ist 498 km lang und führt entlang des felsigen Küstenstrichs des Lake Superior. Einige der Highlights des Superior Hiking Trail sind sowohl die Goosebery Falls, die vorzeitlichen Sawtooth Mountains, die sommergrünen Wälder mit Birken, Espen und Ahornbäumen als auch riesigen Biberdämmen.

Das Besondere dieses Pfades ist, dass die ganze Familie, egal welches Alter oder welcher Fitnessstand hier wandern kann, da es fast überall Möglichkeiten zum Starten bzw. Aufhören gibt. Es gibt mehr als 30 Ausgangspunkte und die Wanderwege befinden sich stets in der Nähe zu Straßen oder Städten, in denen ein Busservice angeboten wird. Mit ein bisschen Glück kann man sogar Elche, Bären, Wölfe oder Kojoten erblicken. Besonders schön wird es auch im Herbst, wenn die Blätter einen bunten Blätterteppich aus roten, orangenen und goldenen Blättern bilden. Für alle, die etwas mehr Zeit mitbringen: Camping darf man auch hier auf den ausgewiesenen Plätzen – und das sogar umsonst!

#8. Long Trail, Vermont

Erbaut zwischen 1910 und 1930 vom Green Mountain Club, beginnt Amerikas ältester Langstreckenpfad, der Long Trail, in Massachusetts und endet in Kanada mit einer Gesamtkilometerzahl von 437 km. Der Wanderweg ist leicht zugänglich und sowohl für lange als auch kurze Wanderungen fast das ganze Jahr lang geeignet. Das Vermont Department of Forest (Forstministerium) schließt Teile des Pfades im Frühling, um Wanderer vor Schlammlawinen zu schützen.

Im Winter kann man hier jedoch gut mit Schneeschuhen wandern oder Skilanglauf betreiben, da die Strecke ziemlich flach ist und durch tolle Berglandschaften führt. Beim Wandern wird man durch endlose Wälder mit kleinen Teichen geführt, welche einen an den Inspirationsquellen des amerikanischen Schriftstellers Henry David Thoreau vorbeiführen. Ein wichtiger Orientierungspunkt ist der höchste Berg in Vermont namens Jay Peak, mit einer Höhe von 1.177 Metern.

#9. Appalachian Trail, von Maine nach Georgia

Es geht nun gen Osten und es scheint, als würden die Wanderwege immer länger werden. Könnten Sie von Maine nach Georgia durch insgesamt 14 Staaten wandern? Nein? Überraschenderweise gibt es sehr viele Menschen in Amerika und der ganzen Welt, die sich diesen 3.540 km langen Weg als ihr sportliches Ziel setzen. Im Jahr 2014 sind rund 2.700 Menschen den Appalachian Trail von Anfang bis Ende gelaufen.

Dies beansprucht natürlich fünf bis sieben Monate Zeit. Wer nicht ganz so viel Zeit hat, kann einen der sechs Nationalparks oder acht staatlichen Wälder besuchen, um ein Stück dieser Strecke zu wandern. Besonders beliebt ist dieser Wanderpfad auch in Büchern und Filmen, was nur zu gut die Unabhängigkeit und Freiheit Amerikas verdeutlicht. Tipp: Vergessen Sie bloß nicht ein Pflanzen- und Tierbestimmungsbuch, um ein paar der 2.000 seltenen und geschützten Pflanzen und Tiere, wie den amerikanischen Schwarzbären, auf dem Weg bestimmen zu können.

#10. Ozark Trail, Missouri und Arkansas

Der Appalachian Trail hat uns wieder zurück in den Süden der Staaten gebracht und nun ist es an der Zeit den fast 643 km langen Wanderweg namens Ozark Trail zu besuchen. Dieser Pfad ist ziemlich neu: Die ersten Abschnitte wurden erst in den frühen 80er Jahren gebaut. Seitdem wurde dieser Pfad stetig ausgebaut und heutzutage startet die längste Strecke im Onondaga Cave State Park und geht bis zum Fluss Eleven Point River.

Erbaut und aufrechterhalten wird dieser Wanderweg insbesondere dank der Hilfe von Freiwilligen Organisationen, was die amerikanische "Can-do"-Mentalität widerspiegelt. Die felsigen Berge Ozark Mountains sind bekannt für ihr großes Höhlensystem. Außerdem kommt man auf der Wanderung an vielen kleinen Quellen vorbei, welche im Boden versinken und an einem späteren Punkt wieder auftauchen. Wanderer können darüber hinaus Weißkopfseeadler, Truthähne und Rotluchse beobachten oder sich in den Gesängen der Vögel verlieren.

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