Es macht sehr viel Spaß verschiedene Redewendungen, Sprichwörter und Ausdrücke der eigenen Sprache mit denen im Englischen zu vergleichen. Kommt es Ihnen zum Beispiel spanisch oder griechisch vor, wenn Sie etwas nicht verstehen? Wir möchten Ihnen gerne unsere internationalen Lieblingsredewendungen vorstellen. Lernen Sie ganz einfach, wie Sie sie benutzen und sprechen Sie bald Englisch wie ein Muttersprachler!
Redewendungen, Sprichwörter und Ausdrücke sind Formulierungen, die es zu Hauf in jeder Sprache gibt und meistens wörtlich genommen wenig Sinn machen. Gerade deshalb ist es besonders wichtig, dass man beim Erlernen einer neuen Sprache die Bedeutungen und Verwendungen solcher Formulierungen kennenlernt.
Jede Sprache hat tausende Redewendungen, Sprichwörter und Ausdrücke die wir täglich nutzen und dabei manchmal gar nicht merken, dass wir sie verwenden. Wenn es darum geht alle Idiome in der englischen Sprache zu zählen, so bekommt man nur „Ballpark Estimates“ (= Schätzungen), da es sehr schwierig ist, sie zu subsumieren.
Idiome sind mehr als nur „Gebräuchlichkeiten“ in einer Sprache. Sie reflektieren die Kultur und die Geschichte der Menschen der jeweiligen Sprache. In den USA sind viele Redewendungen sportbezogen wie zum Beispiel „Ballpark estimate“ (= wenn man etwas nur schätzen kann) oder „to cover one’s bases“ (= auf Nummer sicher gehen“). Das liegt daran, dass z.B. Baseball ein wichtiger Bestandteil der amerikanischen Kultur ist. Sich mit Idiomen auseinanderzusetzen, hilft nicht nur dabei die englischen Sprachkenntnisse zu verbessern und zu erweitern, sondern auch die Kultur besser kennenzulernen und zu verstehen.
Das kommt Ihnen Chinesisch oder Spanisch vor und Sie verstehen nur noch Bahnhof? Wenn Sie versuchen einem Freund etwas über Quantenphysik zu erzählen, wird Ihr Gegenüber sehr wahrscheinlich antworten mit „It’s Greek to me!“. Die Ursprünge dieser Redewendung kommen aus einem ähnlichen Satz aus dem Latein „Graecum est; non legitur“ („Es ist Griechisch, deswegen ist es unlesbar“). Im Mittelalter schrieben die Mönche diesen Satz unter die Manuskripte welche Sie aus Büchern abschrieben um diese zu kopieren, wenn sie etwas auf Griechisch nicht verstanden. Damals bedeutete es, dass sie die griechische Sprache weder verstehen, noch lesen konnten.
Im 16. Jahrhundert gewann dieser Satz wieder an Popularität durch niemand anderes als dem König der englischen Sprache selbst - Shakespeare!
Interessanterweise ist ganz normal in verschiedenen Ländern eine andere Sprache als Grund für’s nicht Verstehen zu benutzen. Den Deutschen kommt’s Spanisch vor, die Dänen bezeichnen alles was ihnen unklar ist als Russisch, die Franzosen und Ungarn verstehen nur Chinesisch und die Finnen verstehen kein Hebräisch. Wir sind aber sicher, dass die Amerikaner Sie trotzdem verstehen werden!
Manche Menschen behaupten, dass sie nach ein paar Bier eine Sprache besser sprechen. Mit einem bisschen Alkohol kommt bei manchen ein kleiner Schub fürs Selbstbewusstsein und man hat weniger Angst Fehler in der fremden Sprache zu machen. „Dutch Courage“ nennt man das im Englischen, zu Deutsch „Sich Mut antrinken“ und sich selbstsicherer fühlen, sobald man etwas getrunken hat.
Eine der berühmtesten Geschichten hinter diesem Ausdruck geht zurück in die Zeiten des 30-jährigen Krieges. Die Niederländer erfanden Gin im frühen 17. Jahrhundert und es wurde ein beliebter Drink der britischen Soldaten die im 30-jährigen Krieg kämpften. Man erzählte sich, dass der Gin sie warmhielte und eine beruhigende Wirkung auf sie hätte, bevor sie in die Schlacht zogen. Eine andere Version der Geschichte besagt, dass die britischen Soldaten die mutigen Niederländer bewunderten, welche sich ihren Mut vor der Schlacht mit Gin antranken.
„To go Dutch“ stammt jedoch nicht aus der Zeit im 17. Jahrhundert als sich die Niederländer und die Briten die Kopfe einschlugen um die marine Vormacht. Eine der ersten Anwendungen fand diese Redensart 1897 in einer amerikanischen Zeitung. Das Fort Wayne Morning Journal beschrieb “jeder für sich selbst” als „going on a Dutch lunch plan“.
Es ist jedoch bis heute unklar ob die Amerikaner damit die Angewohnheiten der ausgewanderten Niederländer beschrieben oder ob sich der Ausdruck auf die Deutschen in Pennsylvania bezieht, die als Pennsylvania Dutch bezeichnet werden.
Pardon my French, but is has been a hell of a day or Pardon my French, but you are an a**hole. Trotz der Warnung “Pardon my French” am Anfang des Satzes, werden viele trotzdem schockiert über die Wortwahl im Gesagten sein.
Eine Theorie zur Entstehung dieses Ausdrucks ist, dass in der Zeit in der die Leute noch Französisch sprachen, sie sich dafür entschuldigten wenn jemand anderes sie nicht verstand. Leider weiß niemand genau wann und wieso es sich zur Entschuldigung für die Verwendung von Schimpfwörtern entwickelte. Manche sagen, es hat mit dem amerikanischen Humor zu tun.
Im 19. Jahrhundert sprachen die gutbetuchten Leute Französisch miteinander und es könnte sein, dass dieser Ausdruck entstand um sich über genau jene lustig zu machen. Lustigerweise beruhen solche Redensarten in beiden Sprachen auf Gegenseitigkeit. Wenn jemand in Frankreich eine Party verlässt ohne auf Wiedersehen zu sagen, dann nennt man das „den Englischen machen“ und im Englischen sagt man „to take French leave“. Lange und gemeinsame Vergangenheiten zwischen Ländern hat oft großen Einfluss auf die Sprache und deren Redensarten.
Im Jahre 1866 verließen vier der schnellsten britischen Schererschiffe einen Hafen in China, beladen mit Tee, mit dem Ziel jeweils als erstes in London anzukommen. Da es damals den Suez Kanal noch nicht gab, mussten alle Schiffe um die Spitze Afrikas segeln. Alle 4 Schiffe benötigten für ihre Reise 99 Tage und ca. 22.530 km.
Eine weitere Redewendung mit dem Bezug auf China und Tee ist „not for all the tea in China“. Wenn jemand sagt, dass er für keinen Tee aus China einen Fallschirmsprung wagen würde, dann meint er damit, egal was auch passiert, er wird es nicht tun und auch nicht vom Gegenteil zu überzeugen sein wird.
Dieser Ausdruck bezieht auf die Menge an Tee, die man in China glaubte, gäbe - und zwar eine ganze Menge! Egal wie viel Geld oder Vorteile man jemanden bietet (so viele wie Tee in China), die Person wird trotzdem ablehnen.
Während des Kalten Krieges hat man oft gesagt, dass die USA und die UdSSR sich in einem „Mexican Standoff“ befänden. Das bedeutete, dass beiden Seiten sich in einer Situation/Lage befinden in der keine von beiden einen Vorteil gegenüber der anderen hätte.