Maut in den USA

Wer auf den Highways und State Roads der Vereinigten Staaten unterwegs ist, muss in vielen Regionen Mautgebühren zahlen. Wir erklären dir, wo du mit kostenpflichtigen Straßen, Brücken und Tunneln rechnen musst und wie die Abrechnung der Maut in den USA funktioniert.

Maut in den USA: ein Erfolgsmodell

Autofahren gehört fest zum „American Lifestyle dazu und eine selbstbestimmte Rundreise mit dem Mietwagen ist eine der schönsten Arten, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten kennenzulernen.

Die Vereinigten Staaten von Amerika besitzen das größte Straßennetz der Welt. Rund 6,4 Millionen Kilometer Autobahnen, Straßen und Schnellspuren sowie tausende Tunnel und Brücken verteilen sich quer über die USA und ermöglichen die tägliche Fortbewegung von Millionen Fahrzeugen.

Damit das umfangreiche Straßennetz instand gehalten und erweitert werden kann, erheben viele der US-Bundesstaaten Mautgebühren auf viel befahrenen Streckenabschnitten. Bereits im Jahr 1795 wurde die „Philadelphia und Lancaster Turnpike“ in Pennsylvania als erste amerikanische Mautstraße etabliert. In den folgenden Jahrhunderten wurden immer mehr Straßen gebührenpflichtig und die Maut in den USA entwickelte sich zu einem festen Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur.

Autofahren in den USA

Aktuell gibt es rund 8.000 km an Mautstraßen in den USA. Die kostenpflichtigen Brücken, Tunnel und Streckenabschnitte (oft „Parkway“ oder „Turnpike“ genannt) befinden sich vor allem in bzw. in der Nähe von großen Städten. Leider gibt es für die Bezahlung der Maut in den USA keine einheitliche Vorgehensweise. Die verschiedenen Bundesstaaten nutzen unterschiedliche Systeme.

Wenn du mit einem Mietwagen die USA erkunden möchtest, solltest du dich unbedingt vorher darüber informieren, ob es in der Region, in der du unterwegs bist, Mautstraßen gibt und welches System verwendet wird.

Tipp

Für die Mietwagenbuchung in den USA benötigst du eine Kreditkarte, die über einen ausreichend großen Kreditrahmen für die Mietkaution verfügt. Aber nicht nur bei der Autovermietung, sondern auch bei der Hotelbuchung oder beim Urlaubsshopping wird dir eine Reisekreditkarte ein praktischer Begleiter sein.

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Mautsysteme in den USA

Je nachdem, wo du dich in den USA befindest, wirst du auf unterschiedliche Mautsysteme treffen. Manchmal hast du auch zwei oder mehrere Optionen für das Zahlen der Gebühr.

Traditionelle Mautstelle

In einigen Regionen der USA triffst du nach wie vor auf traditionelle Mautstellen, bei denen du mit Bargeld bezahlen kannst. Hier benötigst du keine technischen Hilfsmittel oder Kundenkonten, sondern nur ein wenig Kleingeld. Ein Nachteil ist jedoch, dass es bei hohem Verkehrsaufkommen leicht zu Staus und längeren Wartezeiten kommen kann.

Mautstellen ohne Barzahlung

An Mautstellen ohne Barzahlung, auch Cashless Tolling genannt, werden die Gebühren nicht direkt bezahlt. Passiert ein Fahrzeug die Mautstelle, wird dies über einen Transponder oder durch das Fotografieren des Kfz-Kennzeichens festgehalten. Die Rechnung wird im Anschluss an den registrierten Halter des Fahrzeugs geschickt.

Vollständig elektronische Mauterhebung

Elektronische Mautsysteme wie der E-ZPass im Nordosten der USA oder der SunPass in Florida werden in den USA immer beliebter. Dabei werden die Mautkosten automatisch über einen Transponder erfasst, der an der Windschutzscheibe des Fahrzeugs befestigt ist. Der Besitzer des Transponders erstellt in der Regel ein Kundenkonto bei dem jeweiligen Betreiber, über das er die Mautgebühren begleichen kann.

Mautstellen in den USA

Maut in den USA: die beliebtesten Urlaubsregionen

Fragst du dich, welches System für deine nächste Amerika-Reise das richtige ist? Wir stellen die Mautregelungen in den beliebtesten Urlaubsregionen vor.

Maut in Florida

Das Urlauberparadies Florida verfügt über ein ausgezeichnetes Straßennetz und im warmen Klima des „Sunshine State“ macht das Auto- oder Motorradfahren doppelt so viel Spaß. Aber gleichzeitig gibt es nirgendwo so viele gebührenpflichtige Straßen und Brücken wie in Florida. Auf fast 1.200 Streckenkilometern werden Kosten für die Benutzung fällig.

Zu den wichtigsten Mautstrecken und kostenpflichtigen Brücken in Florida zählen:

  • Florida’s Turnpike Mainline
  • Everglades Parkway
  • Sunshine Skyway Bridge
  • Pinellas Bayway
  • Bob Sikes Bridge

Maut bezahlen in Florida

In Florida gibt es mehrere Möglichkeiten, Mautgebühren zu bezahlen. Auf einigen Strecken und Brücken gibt es nach wie vor traditionelle Mautstellen, wo du die Gebühr direkt mit Bargeld begleichen kannst. An anderen Stellen ist aber nur die elektronische Zahlung möglich.

Das bevorzugte Mautsystem für Anwohner und Personen, die oft durch Florida reisen, ist das SunPass-System. Hierfür benötigst du einen elektronischen Transponder (ca. 20 $) und musst dir einen persönlichen SunPass-Account kreieren. Sobald du dein Konto mit einem Betrag deiner Wahl aufgeladen und den Transponder aktiviert hast, kannst du auf der Express Lane durch Floridas Mautstationen fahren, ohne anhalten zu müssen. Ein weiterer Pluspunkt: Das SunPass-Programm spart dir nicht nur eine Menge Zeit, sondern gewährt dir auch 25 % Rabatt auf die reguläre Mautgebühr.

Alternativ kannst du in Florida auch das Toll-by-Plate-Verfahren nutzen, bei dem ein Bild von deinem KFZ-Kennzeichen gemacht wird und du später eine Rechnung erhältst.

Maut in New York

In den dicht besiedelten Neuenglandstaaten der USA befinden sich eine Menge Mautstraßen. Besonders berüchtigt sind die bezahlpflichtigen Brücken und Tunnel von New York City. Zu den bekanntesten gehören:

  • Triborough Bridge (Robert F. Kennedy Bridge)
  • Verrazano-Narrows Bridge
  • Holland Tunnel
  • Lincoln Tunnel

Verrazzano-Narrows Bridge in New York

Maut bezahlen in New York

New York zählt zu den 16 Bundesstaaten im Nordosten der USA, die den E-ZPass nutzen. Das elektronische Mautsystem funktioniert mit Hilfe eines genormten Transponders, der am Fahrzeug angebracht wird. Ein großer Vorteil des E-ZPass-Systems ist, dass du es nicht nur in New York State, sondern auch in den meisten umliegenden Neuenglandstaaten nutzen kannst. Außerdem zahlen E-ZPass-Besitzer 30 - 50 % weniger Gebühren als die Nutzer der anderen Mautsysteme.

Wer nicht über einen E-ZPass verfügt, kann die Maut in New York über das „Tolls by Mail“-System oder den „Pay Toll Now Account“ zahlen. Beim „Tolls by Mail“ werden per Post Rechnungen an registrierte Fahrzeughalter geschickt. Der Service „Pay Toll Now" ermöglicht es, mit einem Nummernschild und einer Kreditkarte ein kurzfristiges Konto einzurichten und ist ideal für alle, die nur kurz in den USA sind und einen Mietwagen nutzen.

Unabhängig vom genutzten System können immer alle Fahrspuren der New Yorker Mautstellen befahren werden. Es gibt keine speziell für das E-ZPass-System vorgesehenen Spuren.

Maut in Kalifornien

Kalifornien hat verhältnismäßig wenig mautpflichtige Strecken. Im gesamten Bundesstaat musst du nur an fünf State Roads und acht Brücken eine Gebühr entrichten. Während die gebührenpflichtigen Straßen vor allem nahe Los Angeles und San Diego liegen, findest du die Brücken in und um San Francisco. Zu den bekanntesten zählen:

  • Golden Gate Bridge
  • San Francisco–Oakland Bay Bridge
  • Antioch Bridge
  • Benicia–Martinez Bridge

Maut bezahlen in Kalifornien

Die meisten mautpflichtigen Strecken in Kalifornien werden über das elektronische FasTrek-System abgerechnet. Nur auf der State Route 125 kannst du deine Mautgebühr auch in bar bezahlen. Und auch für die Brücken in der San Francisco Bay Area stehen FasTrek sowie Alternativen wie die einmalige Zahlung oder die App Ecotoll zur Verfügung.

Maut in den USA mit dem Mietwagen

Träumst du davon, mit einem Mietwagen oder Wohnmobil die Vereinigten Staaten zu erkunden? Vielleicht eine Tour zu den größten Naturwundern in den beliebtesten Nationalparks der USA oder zu den schönsten Herbstfarben bei einem Indian Summer Roadtrip? Dann musst du bei deiner Reisevorbereitung auch die Kosten für die Maut in den USA einplanen.

In manchen Fällen sind die Mietwagen mit Transpondern ausgestattet. Andere Mietwagenfirmen rechnen die Gebühren nach Erfassung des Kennzeichens ab.

Bei der Bezahlung der Mautgebühren gibt es unterschiedliche Regelungen. Hier ist es wichtig, die Angebote vor dem Anmieten des Fahrzeugs gründlich zu vergleichen, damit du den besten Deal für deine Reiseplanung herausholst.

Viele Anbieter haben ein tägliches Mautservicepaket, das alle Mautgebühren abdeckt, die innerhalb eines Tages anfallen. Dabei musst du beachten, dass derselbe Tagessatz auch für Tage berechnet wird, an denen du keine Mautstraßen nutzt. Andere Anbieter stellen dir exakt die Mautgebühren in Rechnung, die während der gesamten Mietdauer des Fahrzeuges zusammenkommen. Hier wird in der Regel zusätzlich auch eine Bearbeitungsgebühr fällig.

Tipps für den USA-Roadtrip

Ein Roadtrip durch die USA ist ein unvergleichliches Abenteuer, erfordert aber auch eine gründliche Vorbereitung. Mit diesen fünf Tipps zur Maut in den USA bist du bestens vorbereitet für deine Tour:

  1. Informiere dich, ob es in deiner Urlaubsregion kostenpflichtige Strecken gibt und welche Mautsysteme du nutzen kannst.
  2. Finde heraus, auf welchen Routen du die geringsten Kosten zu erwarten hast. Abhängig vom Reiseziel kann es sich lohnen, Mautstrecken zu umfahren. Webseiten wie TollGuru oder Tollsmart können dir bei der Berechnung helfen.
  3. Wenn du gebührenpflichtige Straßen vermeiden möchtest, bedeutet das oft, dass du längere und weniger direkte Wege fahren musst. Plane deshalb für deine Fahrt etwas mehr Zeit ein als für die gängige Route. Denke auch daran, dass eine längere Strecke höhere Treibstoffkosten bedeutet, so dass sich der Umweg am Ende eventuell doch nicht rechnet.
  4. Vergleiche die Preise für die nutzbaren Mautsysteme und die Angebote der Mietwagenanbieter.
  5. Wenn du in ländlichen Regionen unterwegs bist, ist es empfehlenswert, immer ein paar Münzen dabei zu haben. Unter Umständen triffst du auf ältere Mautstellen, an denen keine elektronische Zahlung möglich ist.
FAQ: Maut in den USA

Hast du noch offene Fragen zur Maut in den USA? Dann schau in unseren FAQ vorbei:

Für die Maut in den USA gilt kein einheitliches System. Demnach variieren auch die Kosten je nach Region, Fahrzeugtyp und Bezahlmethode.

Daten von tollguru.com zufolge hat die Pennsylvania Turnpike die höchste Maut in den USA. Die Fahrt kostet über 0,25 $ pro Meile. Für die Strecke vom einen Ende zum anderen bezahlst du rund 119 $.

Die günstigste Maut in den USA findest du an der Boulevard Bridge in Virginia. Für das Überqueren der Brück zahlst du 0,35 $.

Egal ob beabsichtigt oder nicht: Wenn du eine Mautstelle passierst, ohne die Gebühr zu entrichten, wird eine Strafzahlung fällig, die in der Regel deutlich höher ausfällt als die regulären Preise.

Bei der Maut in den USA werden unterschiedliche Systeme verwendet. In 16 US-Bundesstaaten im Nordosten und Mittleren Westen kommt der E-ZPass zur Erfassung der Mautgebühren zum Einsatz. Zu ihnen gehören Delaware, Illinois, Indiana, Kentucky, Maine, Maryland, Massachusetts, New Hampshire, New Jersey, New York, North Carolina, Ohio, Pennsylvania, Rhode Island, Virginia und West Virginia. Des Weiteren wird der E-ZPass in und nahe der Stadt Orlando angewendet, während der restliche Bundesstaat Florida ein anderes System nutzt.

Vor allem in der Umgebung von größeren Städten wie Austin, Dallas oder Houston kannst du das elektronische TxTag-System nutzen. An einigen Mautstraßen in Texas kannst du aber nach wie vor mit Bargeld bezahlen.

In Illinois, vor allem in der Region um Chicago, gibt es zahlreiche Mautstellen, von denen viele ausschließlich bargeldlos funktionieren. Für elektronische Mauterfassung werden das E-ZPass-System und das I-Pass-System verwendet. Aber auch eine spätere Zahlung per Post ist möglich.

Rund um Atlanta findest du zahlreiche Mautstellen. Die elektronische Mauterfassung in Georgia funktioniert über das Peach Pass-System.

Der US-Bundesstaat Washington verfügt über mehrere kostenpflichtige Brücken und Tunnel, die vor allem nahe Seattle zu finden sind. Einige Mautstellen funktionieren nur elektronisch. Du kannst hier das Good To Go!-System nutzen.

Auf in die USA!

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