Die US-Wahlen 2024

Der Wahlkampf in den Vereinigten Staaten wird immer spannender! Wir liefern alle Hintergrundinformationen zu den Parteien und stellen alle wichtigen Termine sowie die aussichtsreichsten Kandidaten für die US-Wahlen 2024 vor.

Geschichte der US-Wahlen

Die amerikanische Verfassung von 1787 legt fest, dass die Bevölkerung der Vereinigten Staaten ihre Regierung in freien und offenen Wahlen bestimmen soll. Dennoch konnten damals nicht alle Bürger an diesem demokratischen Prozess teilhaben.

Die Gründerväter der US-Verfassung sahen vor, dass ausschließlich weiße Männer protestantischen Glaubens aus der Mittel- und Oberschicht bei der Präsidentschaftswahl abstimmen dürfen. Frauen, Sklaven und Bedienstete, aber auch Katholiken und Juden waren damals nicht wahlberechtigt. Die Gruppe der Abstimmungsberechtigten war daher verhältnismäßig klein und machte nur rund 10 % der Gesamtbevölkerung aus.

Im Laufe der Zeit wurde das Wahlrecht in den USA durch verschiedene Zusatzartikel ausgeweitet. Ab etwa 1830 durften alle erwachsenen, weißen Männer wählen. Die konfessionellen und gesellschaftlichen Auflagen wurden aufgehoben, sodass die Glaubenszugehörigkeit und Besitz nicht mehr über das Wahlrecht entschieden.

Nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg erhielten mit dem Zusatzartikel 15 auch die früheren männlichen Sklaven eine Stimme bei den US-Wahlen. Noch länger mussten Frauen auf ihr uneingeschränktes Wahlrecht warten, das erst im Jahr 1920 mit Zusatzartikel 19 in die amerikanische Verfassung aufgenommen wurde. 1971 wurde das Mindestalter der Wahlberechtigten von 21 auf 18 Jahre gesenkt.

Stimmabgabe US-Wahlen

Parteien in den USA

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird die politische Landschaft der USA von zwei großen Parteien bestimmt: der Demokratischen Partei (Democratic Party) und der Republikanischen Partei (Republican Party).

Die Demokratische Partei

Die 1792 gegründete Demokratische Partei ist die am längsten bestehende politische Partei der Welt und mit rund 47 Millionen registrierten Anhängern die größte Partei in den Vereinigten Staaten. Das inoffizielle Wappentier der Demokraten ist der Esel und die inoffizielle Parteifarbe ist Blau.

In ihrer Gründungszeit traten die Demokraten für Rassentrennung ein und galten eher als konservativ. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts setzten sie sich jedoch zunehmend für progressive Reformen ein. Seit der Politik des New-Deal von Präsident Roosevelt in den 1930er Jahren vertritt die Partei überwiegend sozialliberale Ideen.

Einige zentrale Themen der Demokratischen Partei unter dem amtierenden Präsidenten Joe Biden sind:

  • Aufrechterhaltung und Ausweitung von Sozialprogrammen
  • Unterstützung der organisierten Arbeiterschaft
  • Chancengleichheit
  • Allgemeine Gesundheitsversorgung
  • Umwelt- und Klimaschutz
  • Verbraucherschutz
  • Bezahlbare Studiengebühren
  • Verschärfung der Waffengesetze

Die Republikanische Partei

Die Republikanische Partei ist auch als „Grand Old Party“ (GOP) bekannt und gilt heute als die konservativere der beiden großen Parteien in den Vereinigten Staaten. Das Wappentier der Republikaner ist der Elefant und die inoffizielle Parteifarbe ist Rot.

Die Partei wurde 1854 gegründet und vertrat in ihrer Frühphase liberalere Positionen als ihre Widersacher von den Demokraten. Die Republikaner waren gegen eine Ausweitung der Sklaverei, befürworteten den klassischen Liberalismus und setzten sich für Wirtschaftsreformen ein. Unter dem ersten republikanischen Präsidenten, Abraham Lincoln, wurde 1865 die Sklaverei in den USA abgeschafft.

Ab 1912 vollzogen die Republikaner einen ideologischen Rechtsruck und vertraten zunehmend konservative Werte. Die größte Wählerschaft gewinnen die Republikaner heute unter protestantischen Christen und dem Wirtschaftsbürgertum aus den Vorstädten und dem ländlichen Raum.

Die Republikanische Partei steht heutzutage für:

  • Niedrige Steuern
  • Kapitalismus des freien Marktes
  • Deregulierung und Beschränkungen für Gewerkschaften
  • Einwanderungsbeschränkungen
  • Waffenrechte
  • Einschränkung von Abtreibungen

Weitere Parteien in den USA

Die US-Wahlen wurden nicht immer von Demokraten und Republikanern dominiert. In den Jahrzehnten vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg rekrutierten sich einige US-Präsidenten aus den Reihen der Föderalistischen Partei, der Demokratisch-Republikanischen Partei, der National Republican Party und der Whig Party.

Heutzutage spielen die sogenannten „dritten Parteien“ bei den US-Wahlen jedoch eine untergeordnete Rolle. Es gibt einige größere Drittparteien wie die Green Party, die Libertarian Party und die Constitution Party sowie eine Reihe von kleinen und regionalen Parteien.

Die Vorwahlen der großen Parteien

Die amerikanischen Präsidentschaftswahlen finden seit 1788 alle vier Jahre statt. Doch schon lange vor dem eigentlichen Wahltag bringen sich die Kandidaten in Stellung und kämpfen in parteiinternen Vorwahlen um die Präsidentschaftsnominierung ihrer Partei.

Der Ablauf der US-Wahlen lässt sich in folgende Etappen gliedern:

  • Primary Debates
  • Vorwahlen
  • Nominierungsparteitag

Primary Debates

Die Bewerber um das Amt des Präsidenten geben ihre Kandidatur bereits mehr als ein Jahr vor den eigentlichen US-Wahlen bekannt und müssen zunächst die Vorwahlen (Primaries) durchlaufen. Für deren Ablauf gibt es keine durch die Verfassung festgelegten Regeln.

Vielmehr haben sich im Laufe der Jahre Gepflogenheiten herausgebildet, nach denen die Präsidentschaftskandidaten der großen Parteien bei den Vorwahlen bestimmt werden. Während ein amtierender Präsident in der Regel automatisch von seiner Partei bei den Vorwahlen nominiert wird, versuchen alle anderen Kandidaten in den Monaten vor den Primaries in mehreren Fernsehdebatten (Primary Debates) die Gunst der Wahlberechtigten für sich zu gewinnen.

Vorwahlen: Termine in den Bundesstaaten

Die offiziellen Vorwahlen finden von Januar bis Juni des Wahljahres statt. Dabei ist die Vorgehensweise in den einzelnen Bundesstaaten unterschiedlich. Einige Staaten organisieren Primaries in öffentlichen Wahllokalen, bei denen die Wahlberechtigten unabhängig von einer Parteizugehörigkeit abstimmen können. Andere Staaten wiederum führen private Parteiversammlungen (Caucus) durch, bei denen nur registrierte Mitglieder der Parteien abstimmen dürfen.

Der Höhepunkt der Vorwahlen wird Super Tuesday genannt. Dieser Dienstag gegen Ende Februar oder Anfang März ist von besonderer Bedeutung, da an diesem Tag in einer Vielzahl von Bundesstaaten gleichzeitig abgestimmt wird.

Am vergangenen Super Tuesday, am 5. März 2024, fanden 16 Vorwahlen statt, unter anderem in den bevölkerungsreichsten US-Bundesstaaten Kalifornien und Texas.

Termine Vorwahlen 2024

Nominierungsparteitag

Während der mehrtägigen Nominierungsparteitage (National Conventions) kommen die bei den Vorwahlen bestimmten Delegierten zusammen und geben ihre Stimme ab. Da sie sich dabei in der Regel nach dem Vorwahlergebnis in ihrem Bundesstaat richten, steht der Präsidentschaftskandidat prinzipiell schon im Vorfeld fest und wird auf dem Nominierungsparteitag nur offiziell bekannt gegeben.

Die Präsidentschaftskandidaten 2024

Die Präsidentschaftskandidaten für die US-Wahl 2024 stehen nun fest. Kamala Harris und Donald Trump kämpfen um das höchste politische Amt in den Vereinigten Staaten:

Kandidat der Republikanischen Partei

Ex-Präsident Donald Trump wurde bei den US-Wahlen 2020 von Joe Biden besiegt. Da er nur eine Amtszeit im Weißen Haus verbracht hat, kann Donald Trump 2024 erneut kandidieren. Sollte sein Vorhaben gelingen, wäre er nach Grover Cleveland der zweite Präsident in der US-Geschichte, dessen zweite Amtszeit sich nicht unmittelbar an die erste anschließt.

Donald Trump reichte seine Kandidatur schon sehr zeitig, am 15. November 2022, ein. Er gab außerdem bekannt, dass er nicht wieder zusammen mit seinem ehemaligen Vizepräsidenten Mike Pence für die US-Wahlen 2024 kandidieren werde.

Von Beginn an wurde deutlich, dass Ex-Präsident Trump die republikanischen Vorwahlen dominierte. Nach dem Super Tuesday lag er uneinholbar vor seiner letzten verbliebenen Konkurrentin Nikki Haley und war der einzige verbleibende Kandidat der Republikanischen Partei.

Delegiertenstimmen Republikaner

Diese Präsidentschaftsanwärter der Republikanischen Partei gaben ihre Kandidatur frühzeitig auf:

  • Nikki Haley: ehem. UN-Botschafterin und Ex-Gouverneurin und ehem. von South Carolina, ausgestiegen am 06.03.2024
  • Ron DeSantis: Gouverneur von Florida, ausgestiegen am 21.01.2024
  • Asa Hutchinson: Gouverneur von Arkansas, ausgestiegen am 16.01.2024
  • Vivek Ramaswamy: Geschäftsführer des Pharmaunternehmens Roivant Sciences, ausgestiegen am 15.01.2024
  • Chris Christie: ehem. Gouverneur von New Jersey, ausgestiegen am 10.01.2024
  • Dough Burgum: Gouverneur von North Dakota, ausgestiegen am 04.12.2023
  • Mike Pence: ehem. Vizepräsident der USA, ausgestiegen am 28.10.2023

Auf der National Convention der Republikanischen Partei (15.-18.07.2024 in Milwaukee, Wisconsin) wurde Donald Trump offiziell als Präsidentschaftskandidat bestätigt. Als „Running Mate“ und Kandidat um die Vizepräsidentschaft wurde J. D. Vance, ein Senator aus dem US-Bundesstaat Ohio, vorgestellt.

Kandidatin der Demokratischen Partei

Ein amtierender US-Präsident, der nur eine Amtszeit hinter sich hat, stellt sich für gewöhnlich ein zweites Mal zur Wahl. Auch Joe Biden kündigte am 25. April 2023 an, bei den US-Wahlen 2024 erneut zusammen mit Vizepräsidentin Kamala Harris zu kandidieren.

Die Ergebnisse der demokratischen Vorwahlen bestätigten zunächst die Kandidatur von Präsident Biden. Eine permanente Herausforderung für Präsident Biden waren jedoch die anhaltend schlechten Umfragewerte. So lagen die Zustimmungswerte für die Politik der Biden-Regierung seit Ende 2021 unter der 50 %-Marke. Auch das Alter des Präsidenten gab den Amerikanern immer wieder Anlass zur Sorge. In Umfragen sprach sich die Mehrheit der US-Bürger dafür aus, dass Biden nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren sollte.

Am 21. Juli 2024 gab Präsident Biden bekannt, seine Wiederwahlkampagne zu beenden. Die Situation ist einzigartig: Noch nie ist ein amtierender Präsident so kurz vor dem Wahltag (107 Tage) aus dem Präsidentschaftsrennen ausgestiegen. Unmittelbar nach seinem Ausstieg gab Präsident Biden bekannt, dass er eine Kandidatur der amtierenden Vizepräsidentin Kamala Harris unterstütze.

Noch vor der National Convention der Demokratischen Partei (19.-22.08.2024 in Chicago, Illinois) wurde Vizepräsidentin Harris offiziell als Präsidentschaftskandidatin für die US-Wahlen 2024 bestätigt. Am 6. August 2024 gab Harris bekannt, dass der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, als demokratischer Kandidat ins Rennen um die Vizepräsidentschaft gehen wird.

Aktuelle Umfragen deuten auf ein knappes Rennen zwischen Vizepräsidentin Harris und Ex-Präsident Trump hin:

Umfragewerte Trump vs. Harris

Unabhängige Kandidaten und dritte Parteien

Neben den zwei großen Parteien haben auch unabhängige Kandidaten sowie Kandidaten der dritten Parteien angekündigt, bei den US-Wahlen 2024 anzutreten.

Robert F. Kennedy Jr., der Neffe des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, kündigte im April 2023 seine Kandidatur für die Demokratische Partei an, entschied sich aber im Oktober 2023 dafür, als unabhängiger Kandidat ins Rennen zu gehen. Am 23. August 2024 zog er seine Kandidatur zurück.

Diese unabhängigen Kandidaten und Kandidaten dritter Parteien sind noch im Rennen:

  • Chase Oliver (Libertarian Party)
  • Jill Stein (Green Party)

Wahl des US-Präsidenten

Nachdem sich die Präsidentschaftskandidaten der einzelnen Parteien während der Vorwahlen herauskristallisiert haben, beginnt das eigentliche Rennen um die Präsidentschaft:

  • Presidential Debates
  • Wahltag
  • Tagung des Electoral College

Presidential Debates

Normalerweise treffen die Präsidentschaftskandidaten der beiden großen Parteien in den Wochen vor dem Wahltag in mehreren im Fernsehen übertragenen Debatten, den Presidential Debates, aufeinander. Und auch die Kandidaten um die Vizepräsidentschaft führen eine Debatte. Bei den verbalen Schlagabtäuschen zu verschiedenen aktuellen Themen und grundsätzlichen Punkten ihres Programms versuchen die Kandidaten, noch unentschlossene Wähler von sich zu überzeugen.

Im Jahr 2024 fand die erste Presidential Debate zwischen Joe Biden und Donald Trump ausnahmsweise bereits vor den Nominierungsparteitagen, am 27.06.2024, in Atlanta, Georgia statt.

Aktuell steht noch nicht abschließend fest, ob es weitere Debatten geben wird. Voraussichtliche Termine sind:

  • Presidential Debate, Trump vs. Harris: 10. September 2024
  • Vice Presidential Debate, Vance vs. Walz: 1. Oktober 2024

Der Wahltag in den USA

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts fällt der Wahltag in den USA auf den ersten Dienstag im November. Die US-Wahlen 2024 finden demnach am 5. November statt. Am selben Tag werden außerdem die Abgeordneten des Repräsentantenhauses und ein Drittel der Mitglieder des Senates gewählt.

Wahlbeteiligung in den USA

Verglichen mit anderen Industrienationen der westlichen Welt ist die Wahlbeteiligung in den USA verhältnismäßig niedrig. In den vergangenen Jahrzehnten lag sie meistens zwischen 50 % und 60 %. Jedoch erreichte die Wahlbeteiligung bei den letzten Präsidentschaftswahlen 2020 mit über 66 % den höchsten Wert seit über 100 Jahren.

Statistik Wahlbeteiligung in den USA

In der Vergangenheit stand der Sieger in den meisten Fällen noch in der Wahlnacht fest. Doch manchmal kann es auch einige Tage dauern, bis die endgültige Wahlentscheidung verkündet wird. Ursache dafür sind z. B. die unterschiedlichen Regularien der US-Bundesstaaten bei der Stimmenauszählung. So war das Ergebnis der US-Wahlen 2000 zwischen George W. Bush und Al Gore so knapp und umstritten, dass der Wahlsieger erst 36 Tage nach dem eigentlichen Wahltag bekannt gegeben wurde.

Blue States vs. Red States

Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass in manchen Bundesstaaten das Wahlergebnis seit Jahrzehnten quasi unverändert ist. In den „Red States“, die sich vor allem im Landesinneren, den Great Plains und im Süden befinden, haben für gewöhnlich republikanische Kandidaten eine deutliche Mehrheit. Die Westküste und weite Teile des Nordostens der USA gehören zu den demokratischen „Blue States“.

Die US-Wahlen gewinnt in der Regel der Kandidat, der die sogenannten „Swing States“, in denen keine der beiden Parteien dominant ist, für sich entscheiden kann. Zu den wichtigsten Swing States gehören Florida, Georgia, Pennsylvania und Michigan.

Wahlkarte US-Bundesstaaten

Gerrymandering: eine Gefahr für die Demokratie?

Der Begriff Gerrymandering beschreibt die Verschiebung von Wahlkreisgrenzen in einem Mehrheitswahlsystem, um die eigenen Erfolgschancen zu vergrößern. Dieses Vorgehen wird immer wieder als undemokratisch bezeichnet, weil Politiker dadurch gewissermaßen ihre Wähler wählen können, anstatt umgekehrt.

Das Wort setzt sich aus „Gerry“ und „Salamander“ zusammen. Elbridge Gerry war Gouverneur von Massachusetts, als er 1812 ein Gesetz zur Neueinteilung der Wahlbezirke in seinem Bundesstaat verabschiedete. Die neuen Grenzen der Wahlkreise kamen seiner Partei zugute. Ein zeitgenössischer Zeitungskarikaturist bemerkte, dass einer der Kreise einem Salamander ähnelte.

In den USA kommt Gerrymandering heute in allen Bundesstaaten vor. Doch Daten von World Population Review zufolge sind die am schlimmsten durch Gerrymandering geprägten Bundesstaaten North Carolina, Maryland, Pennsylvania, Kentucky, Louisiana, Arkansas, Utah, Texas, Ohio, West Virginia und Wisconsin.

Zusammenkunft des Electoral College

Obwohl die Namen der Präsidentschaftskandidaten am 5. November 2024 auf den Wahlzetteln stehen werden, wählen die Amerikaner sie nicht direkt. Sie stimmen eigentlich für ein zu den jeweiligen Kandidaten gehörendes Wahlmännergremium ab, auch bekannt als Electoral College. Insgesamt werden 538 Wahlmänner und Wahlfrauen bestimmt, wobei die Bevölkerungszahl eines jeden US-Bundesstaates darüber entscheidet, wie viele Wahlmänner sie entsenden dürfen.

Das Electoral College wird am 17. Dezember 2024 zusammenkommen, um im Namen des Volkes den nächsten Präsidenten zu wählen. Anfang Januar des folgenden Jahres wird das Ergebnis der US-Wahlen 2024 dann beim ersten Zusammentreten des Kongresses offiziell festgestellt.

Inauguration Day

Die Amtszeit des neuen Präsidenten bzw. der neuen Präsidentin beginnt mit dem Tag der Amtseinführung, dem Inauguration Day. Dieser findet seit 1937 traditionell am 20. Januar statt.

Die Zeremonie, bei der der Präsident und der Vizepräsident ihre Amtseide schwören, wird vor dem Kapitol in Washington, D.C., durchgeführt und von tausenden Zuschauern live vor Ort verfolgt. Der frisch vereidigte US-Präsident hält im Anschluss seine Antrittsrede („Inaugural Address“), bei der er über seine Pläne für die kommende Amtszeit informiert.

Kapitol in Washington, D.C.

FAQ: Wahlen in den USA

Haben Sie noch Fragen zu den US-Wahlen 2024? In unseren FAQ finden Sie sicher die Antwort:

Präsidentschaftskandidaten in den USA müssen eine US-Staatsbürgerschaft durch Geburt besitzen („Natural Born Citizen“), mindestens 35 Jahre alt sein und seit mindestens 14 Jahren durchgängig in den Vereinigten Staaten leben.

Der 22. Zusatzartikel zur Verfassung legt fest, dass ein US-Präsident nur zwei Amtszeiten absolvieren darf. Jedoch wurde der Artikel erst 1951 im Kongress ratifiziert. Vorher war die Beschränkung auf zwei Amtszeiten eher eine Tradition, an die sich die meisten US-Präsidenten seit George Washington hielten. Einige wenige Präsidenten strebten zwar eine dritte Amtszeit an, doch waren mit ihrem Vorhaben nicht erfolgreich.

Die einzige Ausnahme bildete Franklin D. Roosevelt, der 1940 für eine dritte sowie 1944 für eine vierte Amtsperiode gewählt wurde. Der Bruch mit der bisherigen Tradition kam vor allem durch die besonderen Herausforderungen zustande, mit denen die USA während der Zeit des Zweiten Weltkrieges konfrontiert waren.

Amerikas erster Präsident, George Washington, war parteilos. Er gewann die Präsidentschaftswahlen 1788/89 gegen den föderalistischen Kandidaten John Adams.

Bei den Präsidentschaftswahlen dürfen US-Staatsbürger ihre Stimme abgeben, die mindestens 18 Jahre alt sind und einen aktuellen oder ehemaligen Wohnsitz in einem der 50 US-Bundesstaaten oder in Washington, D.C., nachweisen können.

GreenCard-Inhaber sind nicht dazu berechtigt, bei den US-Wahlen 2024 abzustimmen. Gleiches gilt für Personen aus den amerikanischen Außengebieten, z. B. den Amerikanischen Jungferninseln, Guam oder Puerto Rico. Des Weiteren dürfen Gefängnisinsassen nicht an der Wahl teilnehmen.

Die Hauptursache für die vergleichsweise niedrige Wahlbeteiligung in den USA ist der komplizierte Registrierungsvorgang. Da es in den Vereinigten Staaten kein zentrales Melderegister oder Einwohnermeldeamt gibt, müssen sich die Wahlberechtigten im Vorfeld für die Wahl registrieren lassen.

Hierfür hat jeder US-Bundesstaat seine eigenen Vorschriften und Vorgehensweisen, die teilweise relativ kompliziert sind und in der Vergangenheit teilweise zum Ausschluss bestimmter Bevölkerungsgruppen geführt haben. Auch die Bestimmungen zur Briefwahl unterscheiden sich von Bundesstaat zu Bundesstaat.

Der Begriff Popular Vote bezeichnet die Gesamtzahl der Stimmen, die von den Wählern im ganzen Land für die Kandidaten abgegeben werden. Das Ergebnis der Popular Vote ist aber nicht immer identisch mit dem offiziellen Ausgang der Wahlen. Aufgrund des Wahlmänner-Systems der USA wurde in der Vergangenheit nicht immer der Kandidat, der landesweit die meisten Stimmen erhalten hat – also die Popular Vote gewonnen hat – auch Präsident.

So erhielt z. B. Hillary Clinton bei den US-Wahlen 2016 rund 2,9 Millionen Stimmen mehr als Donald Trump. Trotz des Gewinns der Popular Vote verlor sie das Präsidentschaftsrennen, da Trump bei der Abstimmung im Electoral College mehr Stimmen hinter sich bringen konnte.

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