Yosemite Nationalpark

130 Jahre alt und noch so beliebt wie am ersten Tag: Yosemite, der drittälteste Nationalpark der USA, beeindruckt mit majestätischen Granitfelsen, rauschenden Wasserfällen, gigantischen Bäumen und mysteriösen Naturphänomenen.

Steckbrief Yosemite Nationalpark

Lage: Nahe Mariposa, Kalifornien, USA
Größe: 3.082,68 km²
Besucher:  ca. 4 Millionen pro Jahr 

Was ist der Yosemite Nationalpark?

Der Yosemite Nationalpark ist einer der ältesten und meistbesuchten Nationalparks der USA. Er liegt im Westen von Kalifornien im zentralen Hochgebirge Sierra Nevada, rund 300 km von San Francisco entfernt. Der Park bietet spektakuläre Naturdenkmäler wie die Granitfelsen El Capitan und Half Dome, die Wasserfälle Yosemite Falls und die Riesenmammutbäume von Mariposa Grove. Darüber hinaus ist der Yosemite Nationalpark ein wahres Paradies für Aktivurlauber. Wandern, klettern, paddeln und vieles mehr – das Abenteuer ruft!

Aussicht auf den Yosemite Nationalpark

Geschichte des Yosemite Nationalparks

Der Yosemite Nationalpark entstand vor mehr als zehn Millionen Jahren bei der Bildung der Sierra Nevada-Bergketten. Die ersten Einwohner des Yosemite-Tals waren der Stamm der Ah-wah-ne-chee (etwa: „großer Mund”), die sich in einer Siedlung nahe des heutigen Yosemite Village niederließen. Der benachbarte Stamm der Miwoks nannte sie Yohe'meti bzw. Yosemi'te (etwa: „diejenigen, die töten“).

Der kalifornische Goldrausch Mitte des 19. Jahrhunderts führte viele europäische Siedler, die schnell die Schönheit der Landschaft entdeckten, in die Region. So kamen bald auch erste Touristen und Fotografen in das Yosemite Valley. Ab den 1880er Jahren wurde der Park mit seinen atemberaubenden Felsformationen auch zum Mekka für Kletterer.

Um die Wildnis zu bewahren, unterzeichnete Präsident Abraham Lincoln bereits im Jahr 1864 die Yosemite Land Grant, die den Mariposa Grove und das Yosemite Valley unter Naturschutz stellte. Am 1. Oktober 1890 wurde dann der Yosemite Nationalpark gegründet. Damit ist er nach Yellowstone und Sequoia der drittälteste Nationalpark der USA. Seit dem Jahr 1984 steht der Park ebenfalls in der Liste des UNESCO-Welterbes.

Wetter im Yosemite Nationalpark

Im Yosemite Nationalpark herrscht ein subtropisches Winterregenklima. Die Winter sind mild und regenreich, während es im Rest des Jahres warm und relativ trocken bleibt. Ideales Reisewetter für lange Wanderungen und Fototouren durch den Yosemite Nationalpark findest du deshalb von Juni bis September vor. Dann steigen die Temperaturen auf angenehme 20°C bis 24°C und du kannst dir relativ sicher sein, nicht von plötzlichen, starken Regenfällen überrascht zu werden.

Yosemite Nationalpark im Detail

Im atemberaubenden Yosemite Nationalpark gibt es viel zu entdecken. Doch bevor du aufbrichst, um die Weiten der Landschaft zu erkunden, solltest du die schönsten Highlights des Parks auf dich wirken lassen.

Yosemite Falls

Die beeindruckenden Yosemite Falls zählen zu den höchsten Wasserfällen der Erde. Über insgesamt 739 m stürzen die tosenden Wassermengen an den Bergen der Sierra Nevada in die Tiefe. Was dir wie eine Einheit erscheinen mag, sind genau genommen aber drei separate Wasserfälle: der Upper Yosemite Fall, die mittleren Kaskaden und der Lower Yosemite Fall. Das Naturschauspiel kannst du an zahlreichen Stellen im Park bewundern, z. B. in der Nähe des Yosemite Village und von der Yosemite Valley Lodge aus. Tipp: Du kannst auch auf einem etwa 1,5 km langen Rundwanderweg zum Fuß des Lower Yosemite Fall gelangen.

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Half Dome & El Capitan

Die auffälligsten Formen im Yosemite Nationalpark heißen Half Dome und El Capitan. Der 2.307 m hohe El Capitan ist der unbestrittene König der Granitmonolithen im Yosemite Valley. Er ist nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern auch eine Herausforderung für erfahrene Kletterer, die sich auf die anspruchsvolle Route „The Nose” wagen. Nur wenige Kilometer entfernt erhebt sich der ebenso beeindruckende Half Dome mit seiner auffälligen, abgerundeten Form über das Tal. Mit einer Genehmigung können erfahrene Wanderer bis zu seinem Gipfel gelangen.

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Glacier Point

Auf dem Aussichtspunkt Glacier Point in 2.198 m Höhe kannst du einen unvergesslichen Panoramablick auf das Yosemite Valley genießen! Von hier siehst du den Granitfelsen Half Dome, den Merced River Canyon sowie die Vernal und Nevada Falls. Tipp: Die beste Zeit, den Glacier Point zu besuchen, ist bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang. Dann bietet sich dir ein besonderes Farbspektakel, denn Half Dome und die benachbarten Granitfelsen tauchen sich in ein intensives Licht.

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Tunnel View

Tunnel View ist ein weiteres ikonisches Postkarten-Motiv, das kein Besucher des Yosemite Nationalpark verpassen darf. Das schönste Panoramafoto des Yosemite Valley kannst du an der Ostseite des Wawona-Tunnels schießen: hier hast du El Capitan, Half Dome und Bridalveil Fall gleichzeitig im Bild. Im Anschluss kannst du noch den Pohono Trail erklimmen, wo du relativ ungestört die Aussicht und Landschaft genießen kannst.

Tipp: Auch der Tunnel View ist bei Sonnenuntergang am spektakulärsten: El Capitan und Half Dome werden dann in leuchtenden Rot- und Orangetönen angestrahlt, so dass es den Anschein hat, sie würden glühen wie Feuer.

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Mariposa Grove

Der Westen der USA ist für seine Baum-Giganten bekannt. Riesenmammutbäume, auch Sequoias genannt, wachsen bis zu 100 m in die Höhe und erreichen ein Alter von bis zu 4.000 Jahren. Den bekanntesten Mammutbaum im Yosemite Nationalpark findest du in der Mariposa Grove. Der 2.700 Jahre alte „Grizzly Giant” ragt spektakuläre 64 m in die Höhe und hat einen Umfang von ganzen 30 m – Baum umarmen zwecklos!

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Anreise zum Yosemite Nationalpark

Wenn dich deine nächste Reise zum Yosemite Nationalpark führen soll, hast du verschiedene Transport-Möglichkeiten:

Flugzeug

Bei einer Anreise mit dem Flugzeug kommst du wahrscheinlich am internationalen Flughafen von San Francisco an, zu dem viele Verbindungen in die ganze Welt bestehen.

Wenn du deine Reise in Europa startest, kannst du z. B. bei KLM, Air France oder Lufthansa Direktflüge* ab London, Frankfurt am Main, München oder Paris finden. Diese bekommst du ab etwa 450 € bis 500 €.

Auch aus dem asiatischen Raum kannst du direkt nach San Francisco fliegen, z. B. ab Singapur, Tokio oder Seoul. Plane dafür Ticketpreise von rund 1.000 € ein. Flüge zwischen Sydney in Australien und San Francisco erhältst du ab 1.200 €.

Nicht vergessen
Wenn Du kein US-Bürger oder Green Card-Inhaber bist, dann brauchst du ein US-Visum oder ESTA, um in die USA einzureisen.

Auto

Komplett flexibel und unabhängig bist du im Urlaub mit einem Mietwagen unterwegs. Eine Auswahl von verschiedenen Anbietern findest du z. B. direkt am Flughafen. Die Autofahrt von San Francisco zum Yosemite Nationalpark führt dich über den Highway 120 oder den Highway 140 und dauert etwa vier Stunden.

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit den Zügen vom AMTRAK kannst da aus verschiedenen kalifornischen Großstädten, z. B. San Francisco, Los Angeles, San Diego oder San Jose, in die Stadt Merced gelangen. Dort kannst du in die Busse des Yosemite Area Regional Transportation System (YARTS) umsteigen, die dich zum Yosemite Valley bringen.

Yosemite entdecken: So geht’s!

Angekommen im Yosemite Valley hast du verschiedene Möglichkeiten, den Park zu erkunden:

Bustour

Im Yosemite Nationalpark kannst du das ganze Jahr über an Bustouren teilnehmen. Startpunkt ist immer das Yosemite Valley. Dort stehen dir vier Routen zur Verfügung:

  • Valley Tour: zweistündige Tour durch das Yosemite Valley
  • Glacier Point Tour: vierstündige Tour zum Glacier Point
  • Grand Tour: achtstündige Tour zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten (Yosemite Valley, Glacier Point, Mariposa Grove)
  • Tuolumne Meadows Tour: ganztägige Tour zu den Tuolumne Meadows

Wenn dir die klassischen Bustouren nicht ausreichen, kannst du auch spezielle Touren buchen, z. B. Fototouren, Vogelbeobachtungen, Jeep-Safaris oder Schneeschuh-Wanderungen. Angebote findest du beispielsweise bei getyourguide.de oder viator.com.

Wandern

Im Yosemite Nationalpark hast du die Auswahl zwischen mehr als 1.200 km Wanderwegen. Einige beliebte Routen heißen Lower Yosemite Fall Trail, Mirror Lake Loop, Valley Loop Trail, Yosemite Falls Trail und Half Dome Trail.

Klettern

Der Yosemite Nationalpark zählt zu den schönsten und beliebtesten Kletterparadiesen der USA. An den massiven Steilwänden der Granitfelsen im Park kannst du dich ganz vielfältigen Herausforderungen stellen.

Wenn du ein erfahrener Kletterer bist, kannst du z. B. die beiden Fels-Ikonen des Yosemite Nationalparks, El Capitan und Half Dome, erklimmen. Falls du mit dem Klettern beginnen möchtest, hast du beim Yosemite Mountaineering School and Guide Service von Mitte April bis Oktober die Möglichkeit, an Seminaren und Kursen teilzunehmen.

Du möchtest die wagemutigen Kletterer lieber aus sicherer Entfernung beobachten? Dann begib dich zur El Capitan Meadow. Hier kannst du deinen Campingstuhl aufstellen und den Profis dabei zuschauen, wie sie die fast senkrechte Wand des El Capitan bezwingen. Übrigens: Manche Kletterer brauchen dafür mehrere Tage. So wirst du sicher auch die ein oder andere in im Fels verankerte Hängematte erblicken.

Kanu und Kajak

Bevorzugst du eher das Element Wasser? Kein Problem, der Merced River eignet sich hervorragend zum Paddeln. Folgst du mit dem Kanu oder Kajak dem Lauf des Flusses, genießt du vom Wasser aus eine wunderbare Sicht auf Half Dome, Yosemite Falls und mehr. Den Großteil der Strecke kannst du dabei in einem langsamen und entspannten Tempo zurücklegen. Intensivere Strömungen werden dich eher selten herausfordern.

Tiere und Pflanzen im Yosemite Nationalpark

Die Wildnis des Yosemite Nationalparks wird dich mit ihrem schier unerschöpflichen Artenreichtum beeindrucken. Von den 7.000 im US-Bundesstaat Kalifornien beheimateten Pflanzenarten kannst du im Yosemite Nationalpark mehr als 20 % sehen. Darunter findest du auch über 160 sehr seltene Pflanzenarten. Doch obwohl die verschiedenen leuchtenden Wildpflanzen sehr ansehnlich sind, gibt es im Yosemite Nationalpark nur einen wahren Star unter den Pflanzen – den kolossalen und beeindruckenden Riesenmammutbaum.

Auch die Fauna des Yosemite Nationalparks ist sehr vielfältig. Über 400 Tierarten kannst du auf dem Parkgelände begegnen. Dazu zählen Amerikanische Schwarzbären, Graufüchse, Rotluchse und Maultierhirsche. Zudem gibt es eine Vielzahl an Vogelspezies, Reptilien, Amphibien und Fledermausarten.

Wenn du sehr großes Glück hast, wirst du vielleicht einen besonders seltenen Bewohner des Parkes zu Gesicht bekommen: Der Sierra Nevada-Rotfuchs zählt zu den am stärksten bedrohten Säugetierarten in Nordamerika.

Die besten Foto-Spots im Yosemite Nationalpark

Deine Instagram-Follower sollen auch in den Genuss der schönsten Ansichten im Yosemite Nationalpark kommen? Dann besuche auf jeden Fall diese fünf Orte:

  • Tunnel View
  • Glacier Point
  • Yosemite Falls
  • Mariposa Grove
  • Horsetail Fall

Wandern im Yosemite Nationalpark

Fun Facts über den Yosemite Nationalpark

Möchtest du noch mehr Geheimnisse über den Yosemite Nationalpark aufdecken? Diese spannenden Fakten kanntest du sicher noch nicht:

  • Bis 1968 schoben Hotelbetreiber jeden Abend die Glut von Lagerfeuern über den Glacier Point, um Besucher zu begeistern. So entstand die Legende vom historischen „Feuerfall” vom Yosemite Nationalpark.
  • Auch heute hat Yosemite noch einen „Feuerfall”: Der Horsetail Fall an der Ostseite des El Capitan sieht so aus, als würde er in Flammen stehen, wenn er zwischen Mitte und Ende Februar das orangefarbene Licht des Sonnenuntergangs reflektiert.
  • Im Yosemite kannst du nachts die seltenen Mondregenbögen beobachten. Sie bilden sich im Frühjahr und Sommer bei Vollmond und klarem Himmel und werden im Nebel von Yosemites Wasserfällen Regenbögen sichtbar.
  • Zwischen Mai bis Oktober reisen rund 75 % aller Besucher des Yosemite Nationalparks an. Die meisten von ihnen besichtigen lediglich das Yosemite Valley. Bei einem Besuch im Winter kannst du die Wildnis des riesigen Parks außerhalb des Tals also nahezu ungestört erkunden.
  • Deine Chancen, im Yosemite Nationalpark einen waschechten Bären zu sehen, sind ziemlich groß: Schätzungen zufolge leben rund 300 bis 500 Schwarzbären auf dem Parkgelände.
  • In den 1920er Jahren bewarb sich Yosemite als bisher einziger US-Nationalpark um die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele. Den Zuschlag erhielt jedoch die Stadt Lake Placid im Bundesstaat New York, wo die Spiele 1932 stattfanden.
FAQ Yosemite Nationalpark

Du hast das Gefühl, noch immer nicht genug über den Yosemite Nationalpark zu wissen? In unseren FAQ bekommst du die Antworten auf deine Fragen:

Der Yosemite Nationalpark ist rund 3.082 km² groß.

Du kannst den Yosemite Nationalpark über die Highways 140, 120 und 41 mit dem eigenen PKW in den Park erreichen. Innerhalb des Geländes kommst du jedoch auch sehr bequem mit den Fahrzeugen des Yosemite Valley Shuttle System von A nach B.

Alle Parkeingänge außer Hetch Hetchy sind täglich 24 Stunden offen.

An den Parkeingängen oder online kannst du einen Sieben-Tage-Pass für den Yosemite Nationalpark erwerben. Du zahlst 35 $ pro PKW, Pickup, Wohnmobil oder Van (max. 15 Sitze). Für eine Motorrad werden 30 $ berechnet. Radfahrer und Fußgänger zahlen 20 $.

Ja, den Yosemite-Pass kannst du für 70 $ erwerben. Ab Kauf ist die Dauerkarte für 12 Monate gültig.

Im Yosemite Nationalpark leben viele Bären, die ständig auf der Suche nach Nahrung sind. Deshalb solltest du Lebensmittel bei einem Besuch in einem geeigneten Schließfach lagern. Diese kannst du z. B. auf den Parkplätzen im Curry Village und an vielen Wanderparkplätzen erhalten. Nachts solltest du generell keine Lebensmittel im Auto lassen.

Es gibt im Park mehrere Lodges und Campingplätze, aber auch eine Handvoll Hotels. Die Unterkünfte werden von der Yosemite Hospitality verwaltet. Da der Nationalpark ein beliebtes Reiseziel ist, empfiehlt es sich, rechtzeitig vorab zu reservieren.

Weitere Nationalparks in den USA

Wenn du die Wildnis des Yosemite Nationalpark erkundet hast, gibt es noch eine Menge mehr zu entdecken! Wie wäre es mit einer Bootsfahrt durch die endlosen Wasserlandschaften der Everglades? Oder einem eisigen Abenteuer zwischen den Gletschern von Alaska? Ein heißes Abenteuer wirst du bei einer Fahrt durch das Death Valley erleben.

Wohin auch immer es dich verschlägt – ein Besuch in den großartigen US-Nationalparks ist immer ein unvergessliches Erlebnis!